Elf Boote der Iranischen Revolutionsgarden haben sich nach Angaben der US-Militärs wiederholt "gefährlich" und "provozierend" amerikanischen Kriegsschiffen im Persischen Golf genähert. Sie hätten sich den sechs Schiffen im Norden des Golfs mit hoher Geschwindigkeit zum Teil bis auf etwa neun Meter genähert, erklärte die in Bahrain stationierte Fünfte Flotte des US-Militärs. Das US-Militär habe mit Ausweichmanövern eine Kollision verhindert, es sei niemand verletzt worden, hieß es.
Die Boote der iranischen Militäreinheit hätten während des Zwischenfalls weder auf Funksignale noch auf Warnsignale der Schiffe reagiert, hieß es weiter. Mit ihrem provozierenden Verhalten hätten sie gegen die Sicherheitsregeln der Schifffahrt und internationales Recht verstoßen. Der Zwischenfall ereignete sich demnach in internationalen Gewässern während einer Übung. Die USA haben Irans Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft.
Der Vorfall fällt in eine Zeit erhöhter Spannungen zwischen Iran und den USA. Im Januar hatte Iran zwei Militärstützpunkte im Irak beschossen, die auch vom US-Militär genutzt werden. Der Angriff gilt als Reaktion Irans auf die Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani durch einen US-Luftschlag.
In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Vorfällen im Persischen Golf gekommen. 2016 hatten iranische Sicherheitskräfte zwei Boote der US-Marine festgesetzt, 2019 beschlagnahmte Iran einen britischen Öltanker. Zuletzt waren aber keine Fälle dieser Art mehr bekannt geworden. Die Straße von Hormus im Persischen Golf gilt als weltweit wichtigste Seeroute für Öl.
spiegel
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