Die USA wollen Landwirten in der Coronakrise mit 19 Milliarden Dollar helfen. Das teilte Präsident Donald Trump bei einer Pressekonferenz am Freitagabend (Ortszeit) im Weißen Haus mit. Laut Landwirtschaftsminister Sonny Perdue sollen 16 Milliarden Dollar direkt an die landwirtschaftlichen Betriebe fließen. Drei Milliarden Dollar sollen demnach dafür verwendet werden, Fleisch, Milchprodukte und andere Lebensmittel von Landwirten zu kaufen. Diese sollen an Bedürftige ausgegeben werden.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie in den USA sagte Trump, er hoffe, dass die Zahl der Toten in seinem Land erheblich unter 100.000 bleiben werde. Jeder Tote sei einer zu viel, betonte der Präsident und fügte hinzu: "Im Moment bewegen wir uns wahrscheinlich auf etwa 60.000, vielleicht 65.000 zu."
Derzeit gibt es in den USA nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 692.000 bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2, mehr als 36.700 Menschen sind demnach bislang an Covid-19 gestorben. Es ist die höchste Zahl an Infizierten und Toten weltweit.
Trump äußerte sich zuversichtlich, dass sein Land erfolgreich gegen die weitere Ausbreitung des Virus kämpfen werde. Man habe in den vergangenen Tagen bereits wichtige Fortschritte erzielt und werde bald "das Licht am Ende des Tunnels" sehen. "Wir haben es richtig gemacht", sagte Trump. Es sei gelungen, das Leben von Millionen US-Bürgern zu retten.
Trump hatte am Donnerstag Richtlinien angekündigt, mit denen die USA in drei Phasen auf den Weg zur Normalität zurückgeführt und die Wirtschaft schrittweise wieder geöffnet werden soll. Demnach sollen ab Mai zunächst leichte Lockerungen gelten. Ansammlungen von mehr als zehn Menschen sollen etwa weiter vermieden werden, Restaurants, Kinos und Gotteshäuser sollen nur öffnen, wenn ein Sicherheitsabstand zwischen Besuchern gewährleistet werden kann.
Vizepräsident Mike Pence sagte am Freitag unter Berufung auf Experten, in den US-Bundesstaaten stünden genug Tests zur Verfügung, um die Richtlinien in der ersten Phase zu erfüllen.
Einige US-Bundesstaaten hatten bereits auf Trumps Plan reagiert und kündigten an, die geltenden Corona-Maßnahmen teilweise lockern zu wollen. In Texas sollen laut Gouverneur Greg Abbott etwa von Freitag nächster Woche an derzeit geschlossene Läden wieder öffnen, wenn sie Waren lieferten, schickten oder zur Abholung bereitstellten. In Florida überließ Gouverneur Ron DeSantis es den Gemeinden, Parks und Strände wieder zu öffnen, wenn sie die nötigen Sicherheitsmaßnahmen gewährleisten könnten.
Trump hatte sich zuvor auf Twitter mit Anti-Lockdown-Demonstranten solidarisiert. Auf Twitter schrieb Trump unter anderem "Befreit Michigan!" und "Befreit Minnesota!" - die dortigen Gouverneure Whitmer und Walz sind beide Demokraten und hatten strenge Schutzmaßnahmen erlassen.
spiegel
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