Bundesweit einheitliche Regeln für Maskenpflicht in Coronakrise gefordert

  21 April 2020    Gelesen: 741
Bundesweit einheitliche Regeln für Maskenpflicht in Coronakrise gefordert

Da mehrere Bundesländer derzeit an einer Maskenpflicht zur Bewältigung der Coronakrise arbeiten, mehren sich die Forderungen nach einer bundeseinheitlichen Regelung für den Einsatz eines Mund-Nasen-Schutzes.

Studien zeigten, dass dieser etwas bringe, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach im Deutschlandfunk. Medizinisch sinnvoll sei das Tragen eines solchen Schutzes im öffentlichen Personennahverkehr oder in wieder geöffneten Geschäften. Lauterbach betonte, auch beim Sprechen sei eine Übertragung des Virus möglich. Der SPD-Politiker betonte zugleich, wichtig sei es, die Abstandsregeln weiterhin einzuhalten. Wenn man nun den Eindruck erwecke, dass der Mundschutz die Abstandsregeln ersetze, dann sei das schlicht falsch.

Der Fahrgastverband Pro Bahn drängt auf eine einheitliche Regelung zum Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bliebe es bei den unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern, müssten Fahrgäste ohne Maske zum Beispiel einen Regionalexpress von Frankfurt nach Würzburg vor der bayrischen Grenze verlassen, teilte der Vize-Vorsitzende Iffländer mit. Auch sei aktuell noch unklar, ab wann man eine Maske aufsetzen müsse – beim Einsteigen in ein öffentliches Verkehrsmittel, oder schon an der Haltestelle? Da blickten viele Menschen nicht mehr durch.

Bundesärztekammerpräsident Reinhardt reagierte zurückhaltend. Er sprach sich lediglich für eine vorübergehende Lösung aus. Wenn die Maske feucht werde und kneife, dann fasse sich der Träger unter Umständen häufiger ins Gesicht, sagte Reinhardt der „Passauer Neuen Presse“.

Immer mehr Bundesländer führen Maskenpflicht ein

Immer mehr Bundesländer setzen bei der schrittweisen Lockerung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen auf den Einsatz des Mund-Nasen-Schutzes. Die schwarz-rot-grüne Landesregierung von Sachsen-Anhalt will heute über eine entsprechende Vorschrift beraten, wie Ministerpräsident Haseloff (CDU) im MDR ankündigte.

In Thüringen will Gesundheitsministerin Werner dem Landeskabinett eine Maskenpflicht für alle Geschäfte und den öffentlichen Personen-Nahverkehr vom kommenden Freitag an vorschlagen. Zuvor hatte die bayerische Landesregierung eine solche Maskenpflicht ab kommenden Montag verfügt; dann tritt eine ähnliche Maßnahme auch in Mecklenburg-Vorpommern in Kraft.

In Sachsen gilt die Maskenpflicht bereits. Auch in einzelnen Städten sind solche Auflagen bereits beschlossen oder in Kraft.

Nach mehrwöchigen Schließungen öffneten in vielen Bundesländern gestern wieder Geschäfte abseits des Lebensmittelhandels. Der Schulbetrieb läuft ebenfalls wieder langsam an. In Berlin begannen erste Prüfungen für Abiturienten, in Sachsen zunächst Vorbereitungen für die Examen. Nach einem Beschluss der Ministerpräsidenten öffnen die Schulen regulär am 4. Mai.


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