China spendet 30 Millionen Dollar an WHO

  23 April 2020    Gelesen: 776
  China spendet 30 Millionen Dollar an WHO

Mitten in der Coronakrise wollen die USA ihre Zahlungen an die WHO aussetzen - wegen des Umgangs der Organisation mit China. Die Regierung in Peking geht den entgegengesetzten Weg.

Nach dem angekündigten Zahlungsstopp der USA an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will China mit 30 Millionen US-Dollar (27,8 Mio. Euro) einspringen. Das gab ein Sprecher des Außenministeriums in Peking bekannt.

China wolle auf diese Weise "den weltweiten Kampf gegen Covid-19 unterstützen und die Gesundheitssysteme von Entwicklungsländern stärken". Die Zahlung sei ein Zeichen "der Unterstützung und des Vertrauens in die WHO", sagte der Sprecher.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist es bereits die zweite außerordentliche Zahlung Chinas an die WHO. Bereits im März hatte die Regierung in Peking angekündigt, 20 Millionen Dollar an die Organisation zu spenden. Das Geld werde eingesetzt, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen und die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu unterstützen, berichtete CCTV.

Zahlungsstopp des wichtigsten Geldgebers
US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche einen Stopp der Zahlungen an die WHO veranlasst. Sein Land ist der größte Beitragszahler. Trump warf der Organisation Missmanagement vor und machte sie für die Vielzahl an Toten durch die Viruserkrankung Covid-19 mitverantwortlich. Durch das Vertrauen der WHO auf Angaben aus China habe sich die Epidemie dramatisch verschlimmert und global ausgebreitet, sagte der US-Präsident.

Trump kündigte an, seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der "schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus" gespielt habe. So lange sollen die Zahlungen ausgesetzt werden. Kritiker in den USA werfen Trump vor, damit von seinem eigenen fehlgeschlagenen Krisenmanagement ablenken zu wollen. Der Zahlungsstopp stieß auch international auf Kritik.

Internationale Kritik an Vorgehen der USA
Die WHO selbst hatte Trumps Vorwürfe zurückgewiesen. Bruce Aylward, ein führender Berater des WHO-Generaldirektors, bestritt, dass die WHO "China-zentriert" sei. Er verwies darauf, dass es sehr wichtig sei, mit dem Land zusammenzuarbeiten, um den frühen Ausbruch zu verstehen. Das habe nichts speziell mit China zu tun.

Außenminister Heiko Maas verwies nach Trumps Kritik auf die "unverzichtbare Rolle" der WHO und verurteilte die Schuldzuweisungen als nicht hilfreich im Kampf gegen das Virus. Die USA haben 2019 über 400 Millionen Dollar an die WHO gezahlt, mehr als jeder andere Staat. Chinas Beitrag lag bei 44 Millionen Dollar.

spiegel


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