In Zeiten der Corona-Pandemie kann ein kurzer Ausflug weitreichende Konsequenzen haben. Das bekommen jetzt auch die Bewohner eines Hochhaus-Komplexes in Nordrhein-Westfalen zu spüren. Dort müssen sich Anwohner aus 117 Wohnungen - insgesamt 450 Personen - auf das neuartige Coronavirus testen lassen, weil zwei Familien offenbar gegen die geltenden Kontaktbeschränkungen verstoßen haben.
Ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss sagte, die Mitglieder der Familien - darunter sowohl Erwachsene als auch Kinder - weiter Kontakt mit Nachbarn. Er bestätigte, dass der Komplex in Grevenbroich am Sonntag umzäunt wird und dann rund acht Stunden lang die Tests durchgeführt werden sollen.
Nach Informationen der "Rheinischen Post" werden Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die Tests vornehmen, unterstützt von Kräften des Deutschen Roten Kreuzes. "Das wird bislang unsere größte Reihentestung im Zuge der Corona-Pandemie sein", sagt der Kreissprecher der Zeitung.
Der Test der anderen Hochhaus-Bewohner sei zunächst freiwillig. Wer sich allerdings nicht testen lässt, werde vorsorglich in Quarantäne bleiben müssen. Bis die Testergebnisse nach etwa zwei Tagen da seien, müssten ohnehin alle Bewohner im Hochhaus bleiben. Die Zäune und die Kontrolle von Ein- und Ausgängen blieben bis dahin bestehen, so der Kreissprecher.
Die erkrankten Familien wurden laut "Rheinischer Post" inzwischen vom Gesundheitsamt anderswo untergebracht. Dort sei auch sichergestellt, dass die acht Personen in der Quarantäne blieben.
spiegel
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