Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung der Rückholflüge des Auswärtigen Amts sitzen immer noch etliche Deutsche im Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr, befindet sich alleine in Marokko noch eine "hohe dreistellige Zahl" rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug- und Fährverbindung in der Corona-Krise nicht wegkommen.
"In Südafrika gehen wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl", heißt es aus dem Ministerium. Die Botschaften versuchen weiter in jedem Einzelfall, Rückkehrmöglichkeiten etwa mit den vereinzelten kommerziellen Flügen zu finden.
Das Auswärtige Amt hatte am 17. März eine beispiellose Rückholaktion für die im Ausland wegen der Corona-Pandemie gestrandeten deutschen Touristen gestartet. In gut fünf Wochen wurden 240.000 Menschen nach Hause geflogen, 66.000 davon mit vom Auswärtigen Amt angemieteten Maschinen. Die letzte davon brachte am 24. April 157 Deutsche aus dem südafrikanischen Kapstadt nach Deutschland zurück.
Erst spät zur Ausreise entschlossen
Seitdem läuft Phase zwei der Rückholaktion: die Betreuung der verbliebenen Einzelfälle und kleinere Gruppen. "Wir wissen: Das wird nicht immer einfach sein, und wir werden vielleicht nicht für jeden Fall gleich eine Lösung parat haben", hatte Außenminister Heiko Maas damals gesagt. Bei den jetzt noch festsitzenden Deutschen handelt es sich nicht nur um gestrandete Touristen, sondern auch um dauerhaft oder vorübergehend im Ausland lebende Deutsche.
"Einige konnten aufgrund von fehlenden Transportmöglichkeiten, Bewegungsbeschränkungen oder Quarantänemaßnahmen nicht an Rückkehrflügen teilnehmen", heißt es aus dem Auswärtigen Amt. "Andere haben sich erst später zu einer Ausreise entschlossen, zum Beispiel aufgrund der Entwicklung der Pandemielage oder weil gebuchte Rückflüge jetzt noch storniert wurden."
Ziel sei es, für alle Rückkehrwilligen pragmatische Lösungen zu finden. So sind am Dienstag und Mittwoch drei kommerzielle Flüge aus Casablanca und Marrakesch geplant, um Reisende aus Marokko zurückzuholen. Dort hängen allerdings auch noch etwa 150 deutsche Wohnmobile fest, für die nach außerplanmäßigen Fährverbindungen gesucht wird. Zuletzt konnten am 21. April 30 Camper mit ihren Fahrzeugen per Fähre von Tanger ausreisen.
ntv
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