Libysches Falschgeld soll aus Russland stammen

  30 Mai 2020    Gelesen: 702
Libysches Falschgeld soll aus Russland stammen

Ermittler haben auf Malta eine große Lieferung Bargeld, die für Aufständische in Libyen gedacht war, beschlagnahmt. Es war nicht das erste Mal, dass sie Blüten finden.

Nach US-Angaben haben Sicherheitsbehörden auf Malta gefälschte libysche Banknoten im Wert von 1,1 Milliarden Dollar sichergestellt. Das US-Außenministerium teilte am Freitagabend (Ortszeit) mit, die Banknoten seien von dem russischen Staatsunternehmen Gosnak gedruckt worden. Das Falschgeld habe eine "illegitime Parallel-Instanz" bestellt.

Russland gehört zu den Unterstützern des aufständischen Generals Chalifa Haftar, der die international anerkannte Einheitsregierung Libyens in Tripolis stürzen will. Zu Haftars Verbündeten zählen außerdem die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Frankreich und Ägypten.

Das US-Ministerium betonte, die libysche Zentralbank in Tripolis sei die einzige legitime Zentralbank des Landes. Der Vorfall unterstreiche, dass Russland seine Destabilisierung Libyens beenden müsse. Die USA hatten Russland erst vor wenigen Tagen vorgeworfen, Kampfjets nach Libyen zur Unterstützung Haftars geschickt zu haben.

Es ist nicht das erste Mal, dass Maltas Behörden große Mengen falsches Bargeld beschlagnahmt haben, dass offenbar zur Unterstützung der Offensive von General Haftar vorgesehen waren. Erst im November 2019 meldete die "Times of Malta", dass auf der Mittelmeerinsel zwei Container voller Bargeld beschlagnahmt wurden, die nach Libyen verschifft werden sollten. Auch damals wurde als Quelle der Banknoten eine russische Druckerei benannt.

Die Menge wurde allerdings nicht in Millionen oder Milliarden angegeben, sondern in Kubikmetern. Demnach war die Lieferung auf zwei Container mit einem Volumen von je 2000 Kubikfuß, das sind umgerechnet jeweils rund 56 Kubikmeter, verteilt.

General Chalifa Haftar versucht seit mehr als einem Jahr, die libysche Hauptstadt Tripolis mit Einheiten der sogenannten Libysche Nationalarmee einzunehmen. Dort hat die international anerkannte Regierung ihren Sitz. Sie wird allerdings vom Parlament nicht anerkannt, das inzwischen seinen Sitz in den Osten Libyens verlegt hat und Haftar unterstützt.

spiegel


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