Ein halbes Jahr nach dem Tod von 39 Migranten in einem Kühllaster in Großbritannien hat die französische Justiz zwölf Verdächtige in Untersuchungshaft genommen. Eine weitere Person werde von der Justiz überwacht, bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur. Den Verdächtigen werde in Ermittlungsverfahren Menschenhandel und teilweise auch fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Ermittler hatten die 13 Verdächtigen am Dienstag im Großraum Paris gestellt. Sie sollen einer kriminellen Organisation angehören, die über Monate hinweg täglich mehrere Dutzend Migranten aus Südostasien, insbesondere aus Vietnam, beherbergt und illegal geschleust haben soll. Details zu den Festgenommenen wie ihre Nationalität wurden nicht mitgeteilt. In dem Fall hatte es auch in Belgien Festnahmen gegeben, dort wurden 13 Verdächtige festgenommen. Gegen elf von ihnen wurde bereits Anklage wegen Menschenhandels, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Betrugs erhoben.
Am 23. Oktober waren in einem Kühllaster in einem Ort in Essex nahe London 39 Leichen entdeckt worden. Ein Schiff hatte den Container mit den Migranten zuvor von Belgien nach England gebracht. Die Opfer stammten aus Vietnam, laut Obduktionsbericht starben sie an Sauerstoffmangel und Überhitzung. Der Fall sorgte für internationales Aufsehen.
Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Quellen bei der Ermittlung berichtete, wurde auch ein Verdächtiger in Deutschland auf der Basis eines europäischen Haftbefehls festgenommen. Es handele sich um einen 29-Jährigen, der in dem Netzwerk eine leitende Rolle gespielt haben soll. Wo der Mann gestellt wurde, blieb offen.
spiegel
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