In diesem Jahr droht in Deutschland aller Voraussicht nach keine Mückenplage. "Im Moment ist die Mückensituation normal", sagte Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg. In vielen Regionen könne der Regen die Trockenheit vom Frühjahr nicht ausgleichen. "Mücken brauchen es immer feucht und warm, um ihre Brut zu entwickeln", sagte Werner.
Insgesamt gibt es mehr als 50 Stechmückenarten in Deutschland. Nur eine Handvoll davon überwintert als erwachsene Tiere, die anderen legen Eier ab oder überwintern als Larven. Der milde Winter bot den Mücken keine guten Bedingungen. "Dann entwickeln sich zum Beispiel in Kellerräumen oder Höhlen, wo Mücken gern überwintern, Pilzsporen, die Eier und Larven überwuchern", sagte Werner. "Knackige, kalte Winter sind für die Insekten immer besser."
Auch das trockene Frühjahr in Teilen Deutschlands setzte den Mücken zu, die Werner zufolge für ihre Fortpflanzung eine "Schneeschmelze" und Regengüsse brauchen, die Pfützen und Wiesen füllen. Bedeutsam ist dies im Frühjahr vor allem für die Wald- und Wiesenmücken, während die Hausmücken ihre Populationen erst im Lauf des Sommers aufbauen. "Sind die Witterungsbedingungen sehr schlecht, können sich Mücken weniger fortpflanzen", betonte Werner. Es gebe aber regionale Unterschiede.
Oberrhein kämpft mit Waldstechmücken
So berichtete die Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage bereits im März von Hubschraubereinsätzen gegen Waldstechmücken am Oberrhein. Begünstigt wurde deren Vermehrung durch Niederschläge in der Region im Winter und die Ausbildung von Überschwemmungsgebieten. Vielerorts sind die Überschwemmungsgebiete auch dort aber wieder ausgetrocknet.
Eine genaue Prognose für die kommenden Monate kann auch Werner nicht geben. "Die Mücken werden aber nicht aussterben, wenn es noch einen trockenen Sommer gibt", lautet das Fazit der Mückenexpertin.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP
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