Autozulieferer Grammer bemüht sich um Corona-Hilfe der KfW

  05 Juni 2020    Gelesen: 742
Autozulieferer Grammer bemüht sich um Corona-Hilfe der KfW

München (Reuters) - Der Autozulieferer Grammer will als weiteres Unternehmen in chinesischer Hand Staatshilfe in Deutschland nutzen.

Das Management führt fortgeschrittene Gespräche mit der Staatsbank KfW und den Hausbanken über eine dritte Tranche des bestehenden Kredits, wie der Sitzhersteller aus Amberg bei Regensburg am Donnerstag mitteilte. Damit soll der bestehende Kreditrahmen um voraussichtlich 235 Millionen Euro erhöht werden, um den Geschäftseinbruch infolge der Coronakrise zu überbrücken. Die KfW solle sich nach Angaben einer Grammer-Sprecherin im Rahmen ihres Hilfsprogramms zu 80 Prozent daran beteiligen. Das Bankenkonsortium des Zulieferers wird von Commerzbank und Unicredit angeführt.

An der Stützung des Unternehmens sollen sich auch die Aktionäre mit einem Dividendenverzicht und einer Kapitalerhöhung beteiligen. Größter Anteilseigner ist der chinesische Autozulieferer Ningbo Jifeng, der über sein Konzernunternehmen Jiye Auto Parts gut 84 Prozent der Aktien hält. Grammer strich am Donnerstag die geplante Ausschüttung von elf Cent je Aktie für das vergangene Jahr und darf auch während der dreijährigen Laufzeit des angestrebten Kredits keine Dividende zahlen. Im zweiten Halbjahr will Grammer mit einer Kapitalerhöhung mindestens 40 Millionen Euro einsammeln.

In der Coronakrise hat bereits eine Reihe von Unternehmen KfW-Hilfen in Anspruch genommen, darunter auch der von der Weichai Power dominierte deutsche Gabelstapler-Hersteller Kion.


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