Gentiloni sieht Rezessions-Tiefpunkt erreicht

  08 Juni 2020    Gelesen: 622
Gentiloni sieht Rezessions-Tiefpunkt erreicht

Nicht nur Deutschland greift seiner Wirtschaft in Zeiten der Corona-Krise unter die Arme. Auch andere EU-Staaten helfen ihren Unternehmen. EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni geht deshalb davon aus, dass das Schlimmste vorüber ist - und lobt Deutschland explizit.

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni geht davon aus, dass die Rezession in der Europäischen Union ihren Tiefpunkt erreicht hat. Nach dem Lockdown wegen der Corona-Pandemie werde die Wirtschaft "langsam wieder hochgefahren", sagte Gentiloni der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Makroökonomisch betrachtet dürfte es nicht mehr schlimmer werden." Allerdings herrsche noch große Verunsicherung. "Die europäische Wirtschaft wird erst wieder wachsen, wenn das Vertrauen der Verbraucher und der Investoren zurückkehrt."

Der EU-Kommissar lobte in diesem Zusammenhang das deutsche Konjunkturpaket. "Das Paket, das die Bundesregierung geschnürt hat, zeugt von politischem Mut", sagte der ehemalige italienische Regierungschef. Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer sei "genau das, was wir jetzt brauchen", weil sie das Vertrauen der Verbraucher stärke.

Europa ein Nutznießer

Darüberhinaus nütze das Paket ganz Europa. "Die europäische Wirtschaft wird sich nicht erholen, ohne dass die deutsche wieder deutlich wächst, und umgekehrt." Deshalb werde das Paket ganz Europa helfen - "so wie das europäische Konjunkturpaket auch Deutschland helfen wird".

Gentiloni rechnet damit, dass die EU-Staaten das von seiner Behörde kürzlich vorgeschlagene Wiederaufbauprogramm von 750 Milliarden Euro zügig beschließen werden. Zwar hätten viele Länder "legitime Anliegen, über die diskutiert werden muss", sagte der EU-Kommissar mit Blick auf die "sparsamen Vier" (Österreich, Dänemark, Niederlande und Schweden), die sich bisher gegen die Vorschläge ausgesprochen haben. "Aber mir scheinen die Gegensätze überwindbar zu sein."

Quelle: ntv.de, bad/AFP


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