Micky Beisenherz ist fassungslos. Am Boden (zerstört) sogar. Was die Laune des Moderators so nah an eine mittelschwere Depression gezogen hat? Das womöglich neue Ausweichtrikot der Fußballer von Borussia Dortmund. Das sehe nämlich so aus, "als hätte sich Wreck-It-Ralph nach einem Hirnschlag die Cornflakes aufs Shirt gemeimelt." Wreck-It-Ralph, nur damit Sie Bescheid wissen, ist die Hauptfigur eines Disney-Animationsfilms, in dem es um das Leben von Videospielcharakteren geht. Sei's drum.
Die Seite footyheadlines.com hat nach eigenen Angaben das dritte Jersey des BVB für die kommende Saison geleakt. Ob es sich bei den bei Twitter verbreiteten Fotos tatsächlich um eine offizielle Spielkleidung der Dortmunder handelt, ist noch unklar. Der Verein hat sich nicht dazu geäußert. Die Reaktionen jedenfalls sind heftig - wer etwas Positives finden will, der muss lange suchen. Allerdings ist es auch so: Die sozialen Medien sind ja eher selten ein Quell der euphorischen Zustimmung.
Die Meinungen reichen von "Sorry, uns ist ein Fehler unterlaufen ist, ist jetzt als Trikot erhältlich" über "das ist mit Abstand und zwar mit großem Abstand DAS hässlichste Trikot, das ich seit vielen Jahren gesehen habe und ich habe viele gesehen" bis zu "das sieht aus wie Tetris für Beknackte". Bereits die offiziell bestätigten Heim- (Blitzlook) und Auswärtstrikots (Graffiti-Print) der Dortmunder hatten zuletzt für wenig Begeisterung bei den Anhängern gesorgt.
Die Trikot-Leiden des VfL Bochum
Leidenschaftliche Diskussionen über hässliche und hässlichste Trikots haben eine beliebte Tradition. In der Bundesliga, aber auch weltweit. In Deutschland wurde der VfL Bochum gleich zweimal für seine Jerseys verlacht. In der Saison 2009/2010 überraschte der Klub mit einem pinkfarbenen Trikot im Derby gegen den FC Schalke 04. In der als "Barbie-Outfit" verspotteten Spielkleidung setzte es eine 0:3-Pleite und Verteidiger Christian Fuchs tobte: "Das Ding ziehe ich nie wieder an." Weniger Probleme mit "Pink" hatte derweil Torwart Tim Wiese, der die Farbe jahrelang mit Stolz überstreifte. Und auch Positionskollege Roman Weidenfeller tat sich nicht besonders schwer damit, sich in einem auffälligen Lila zu präsentieren.
In nahezu jeder Liste - und es gibt viele, sehr, sehr viele! - über die größte Geschmacklosigkeit taucht das legendäre Regenbogenshirt der Bochumer auf (Anmerk. des. Autors: eine Ungeheuerlichkeit!). Die "Süddeutsche Zeitung" nannte das Shirt sogar einmal den "größten Sündenfall der Bochumer Trikotgestaltung". Allerdings hatte das maximal bunte Jersey auch Vorteile, wie Dariusz Wosz einmal bekannte. Er habe so seine Mitspieler schneller gefunden. Auch bei Sammlern steht das Trikot hoch im Kurs. Bis zu 150 Euro werden in den gängigen Verkaufsbörsen verlangt.
Für mächtig Aufsehen sorgte derweil vor vier Jahren der spanische Viertligist CD Palencia. Für die Spiele der Aufstiegsrelegation wurden die Spieler in "fleischige" Trikots gesteckt, die die Zeitung "Welt" damals "unweigerlich an die plastinierten Leichen aus den Körperwelten des Gunter von Hagens erinnern".
Quelle: ntv.de, tno
Tags: