Zehn Monate nach dem Angriff auf eine Moschee in Norwegen ist der Täter zu einer Haftstrafe von 21 Jahren verurteilt worden. Das zuständige Bezirksgericht im norwegischen Sandvika bei Oslo sprach den 22 Jahre alten Angeklagten wegen Terrorismus und Mordes schuldig. Damit folgte es dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigerin des jungen Mannes hatte dagegen auf Freispruch plädiert, weil ihrer Ansicht nach Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit ihres Mandanten bestehen.
Der Norweger hatte am 10. August 2019, am Vorabend des islamischen Opferfestes, eine Moschee in Bærum rund 20 Kilometer westlich von Oslo angegriffen. Er war dabei mit mehreren Schusswaffen bewaffnet, konnte aber von Gläubigen überwältigt und festgenommen werden. Bei dem Angriff wurde keiner der Gläubigen schwer verletzt.
In seiner Wohnung fand die Polizei später die Leiche seiner 17 Jahre alten Stiefschwester, die der Mann mit vier Schüssen aus einem Jagdgewehr getötet hatte. Der Angeklagte hat die Taten eingeräumt, eine Schuld im strafrechtlichen Sinne aber von sich gewiesen. Vor Gericht äußerte er mehrmals rechtsradikale und islamfeindliche Ansichten. Bei einem Gerichtstermin im vergangenen September zeigte er zudem den Hitlergruß.
Norwegischen Medienberichten zufolge hatte sich der Täter kurz vor dem Angriff online lobend über den Terroranschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch geäußert haben, bei dem ein Rechtsextremist im März 51 Menschen erschossen und weitere 50 verletzt hatte. Auch zu den Schüssen im texanischen El Paso mit 22 Toten im August 2019 soll er seine Unterstützung geäußert haben.
spiegel
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