Die drastischen Maßnahmen der britischen Regierung zur Dämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben die Staatsverschuldung des Landes über dessen Wirtschaftsleistung nach oben schnellen lassen. Bis Ende Mai stieg die Verschuldung nach Angaben des Statistikamts ONS vom Freitag im Jahresvergleich um 173,2 Milliarden Pfund oder 20,5 Prozent auf 1,95 Billionen Pfund. Das ist der stärkste prozentuale Zuwachs gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 1993.
Die öffentliche Gesamtverschuldung stieg infolgedessen erstmals seit 1963 über die Schwelle von 100 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung (BIP). Sie betrug den Angaben zufolge Ende Mai 100,9 Prozent des BIP. Die hohe Schuldenquote ist auch Folge des heftigen Wirtschaftseinbruchs. Dieser vermindert das BIP, zu dem die Verschuldung bei Berechnung der Schuldenquote ins Verhältnis gesetzt wird.
Die Neuverschuldung der öffentlichen Hand betrug im Mai 55,2 Milliarden Pfund. Das war etwa neunmal so viel wie die Schuldenaufnahme im Vorjahresmonat. Auch dies ist ein Rekordwert.
spiegel
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