Nestlé benennt zwei Süßigkeitenmarken um

  23 Juni 2020    Gelesen: 572
Nestlé benennt zwei Süßigkeitenmarken um

Von Rothäuten zu sprechen, ist in Deutschland wie den USA verpönt. Deshalb will der Nahrungsmittelkonzern Nestlé nun eine australische Süßwarenmarke umbenennen. Auch ein weiteres Produkt soll einen neuen Namen bekommen.

Die australischen Süßigkeiten "Red Skins" und "Chicos" sollen vor dem Hintergrund der weltweiten Rassismusdebatte neue Namen bekommen. Das teilte der Hersteller Nestlé an diesem Dienstag mit. Die Namen hätten einen "Unterton", der nicht im Einklang mit den Werten des Konzerns stünde. Die neuen Bezeichnungen seien jedoch noch nicht endgültig festgelegt. Mit dem Schritt will Nestlé nach eigenen Angaben dafür sorgen, "Freunde, Nachbarn und Kollegen" nicht "an den Rand" zu drängen.

Die Packung der "Chicos" zeigte bis vor wenigen Jahren ein dunkelhäutiges Baby. Auf der Verpackung der "Red Skins" war noch das Bild eines US-Ureinwohners mit traditionellem Kopfschmuck zu sehen gewesen.

Streit um NFL-Footballteam
Auf Trikots, Wimpeln und Kappen des Footballteams Washington Redskins prangt das Logo mit Federschmuck weiterhin: Seit Jahren fühlen sich viele indigene Amerikaner durch den Teamnamen des Hauptstadtklubs beleidigt. Weite Teile der Bevölkerung halten ihn für rassistisch, zahlreiche Medien verwenden ihn nicht mehr. Im Zuge der globalen Proteste gegen Rassismus, die durch den Mord an dem Afroamerikaner George Floyd ausgelöst wurden, forderten Aktivisten jüngst erneut eine Umbenennung.

Schon seit Jahren kämpfen sie dafür, dass sich die Redskins umbenennen. Selbst Barack Obama schaltete sich 2013 in die Diskussion ein. "Wenn ich der Besitzer des Teams wäre und ich wüsste, dass der Name des Teams - auch wenn dieser eine lange Geschichte hat - eine beträchtliche Menge von Menschen beleidigt, würde ich über eine Namensänderung nachdenken", sagte der damalige US-Präsident.

Der demokratische Gouverneur Jerry Brown hatte 2015 die Verwendung des Begriffs Redskins in Kalifornien verboten. Seit Januar 2017 dürfen laut dem California Racial Mascots Act aus ethischen Gründen keine Teams oder Maskottchen mehr so bezeichnet werden. Mit dem Gesetz war Kalifornien der erste Staat, der den Begriff verbot. 

spiegel


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