"Ignorant und ungebildet"

  27 Juni 2020    Gelesen: 661
"Ignorant und ungebildet"

Lewis Hamilton reagiert mit scharfen Worten auf ein Interview des ehemaligen Formel-1-Chefs. Ihm sei nun völlig klar, warum die Formel 1 unter Ecclestone nie etwas gegen Rassismus getan habe.

Weltmeister Lewis Hamilton hat Aussagen des früheren Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone zu Rassismus als "ignorant und ungebildet" kritisiert. "Wenn jemand, der den Sport über Jahrzehnte führt, so wenig von den tief greifenden Problemen versteht, mit denen schwarze Menschen jeden Tag umgehen müssen, wie können wir dann Verständnis von den Menschen erwarten, die unter ihm arbeiten", schrieb der 35 Jahre alte Brite bei Instagram. Ecclestone hatte in einem CNN-Interview behauptet, in vielen Fällen seien schwarze Menschen rassistischer als weiße Menschen.

Der 89 Jahre alte Ecclestone sei zwar nicht mehr Teil der Formel 1 und aus einer anderen Generation, seine Kommentare würden aber zeigen, was falsch laufe. "Es ergibt für mich nun total Sinn, warum nichts gesagt oder getan wurde, um unseren Sport diverser zu machen oder den rassistischen Angriffen zu begegnen, denen ich in meiner ganzen Karriere ausgesetzt war", so Hamilton.

Ecclestone hatte die Formel 1 zu einem milliardenschweren Spektakel gemacht, als "Pate der Formel 1" aber hatte auch großen Anteil am teils miserable Image der Rennserie - vom Bestechungsprozess in München über fragwürdige Austragungsorte wie Bahrain und Regeländerungen bis hin zu seinen wohlwollenden Worten zu Adolf Hitler und der Lobpreisung einer "Diktatur als gutem Regierungssystem". Im Interview mit CNN lobte er nun den Einsatz von Hamilton gegen Rassismus, wies den Vorwurf der Diskriminierung in der Formel 1 aber zurück.
Hamilton hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder mit klaren Worten in die Debatte über Rassismus eingeschaltet. Der Formel 1 warf er vor, ein "von Weißen dominierter" Sport zu sein und gründete eine Kommission, die mehr schwarzen Menschen den Weg in die Formel 1 ebnen soll. Nun bekräftigte er: "Die Zeit für Veränderungen ist jetzt gekommen."

spiegel


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