Ermittler durchsuchen Wohnung von Jatta

  02 Juli 2020    Gelesen: 653
  Ermittler durchsuchen Wohnung von Jatta

Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge durchsuchen Ermittler der Staatsanwaltschaft die Wohnung von Bakery Jatta. Dem Fußballer des Hamburger SV wird "ein Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz" vorgeworfen. Er soll falsche Angaben gemacht haben. Ein altes Verfahren könnte damit neu aufgerollt werden.

Dem Hamburger Fußball-Profi Bakery Jatta droht neuer Ärger. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wurde die Wohnung des 22-Jährigen am Vormittag durchsucht. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft erklärte der Zeitung: "Dem Beschuldigten wird ein Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz vorgeworfen." Es bestehe der Verdacht, dass der Angreifer des Hamburger SV "unrichtige Angaben gemacht haben könnte, um einen Aufenthaltstitel zu erhalten". Bislang gebe es nur einen konkretisierten Anfangsverdacht.

Bei der Durchsuchung wollten die Ermittler demnach elektronische Datenträger wie Computer und Handy als mögliche Beweismittel sicherstellen. Im vergangenen Jahr hatte es bereits große Aufregung um die Aufenthaltserlaubnis des Gambiers gegeben. Jatta, so hatte die "Bild" unter Berufung auf eigene Quellen und Recherchen berichtet, könnte eine Vergangenheit als Bakary Daffeh haben und zweieinhalb Jahre älter sein als bislang angenommen. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte und der DFB-Kontrollausschuss hatten daraufhin in dem Fall Ermittlungen aufgenommen.

Vier Wochen nach Bekanntwerden der Vorwürfe am 7. August hatte das Hamburger Bezirksamt die Nachforschungen zur Identität von Jatta eingestellt. "Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden", hatte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann am 2. September mitteilen lassen: "Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt."

Jatta, der öffentlich zunächst lange zu den Vorwürfen geschwiegen hatte, bekannte schließlich im Februar in einem Interview mit dem Stadionmagazin des HSV, wie sehr ihn die Situation belastet hatte. "Niemand kann sich vorstellen, wie ich mich in dieser Zeit gefühlt habe. Ich wurde öffentlich an den Pranger gestellt. Aber wofür? Was hatte ich verbrochen? Ich habe mich gefühlt, als wollte man mich wegsperren, mich ins Gefängnis stecken. Doch ich wusste die ganze Zeit, dass nicht alle Menschen in Deutschland so denken, sondern dass es lediglich eine Zeitung war."

Quelle: ntv.de, tno


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