„Problem-Denkmäler“ in den USA: Russe will Statuen vor Protesten schützen

  03 Juli 2020    Gelesen: 521
    „Problem-Denkmäler“ in den USA:     Russe will Statuen vor Protesten schützen

Der russische Geschäftsmann Andrey Filatov hat angeboten, im Zuge der Rassismus-Proteste ins Visier geratene US-amerikanische historische Statuen zu kaufen. Seine „Art Russe-Stiftung“ könnte unter anderem die Denkmäler für Theodore Roosevelt und Alexander Baranov retten. Diese waren unter anderen zur Zielscheibe der Protestbewegung geworden.

Der russische Geschäftsmann und Kunstliebhaber Filatow ist Kopf der Tuloma Investment Company, die nach Unternehmensangaben auf Investitionen in öffentliche und private Vermögenswerte in Russland spezialisiert ist. Er verwaltet Investitionen in Unternehmen, die in strategischen Sektoren wie Verkehr, Infrastruktur, Ölraffinerie, Immobilienentwicklung und Innovationen tätig sind und ist zudem Präsident des Schachverbandes der Russischen Föderation.

Filatov hat nun angeboten, die Denkmäler von Ex-US-Präsident Theodore Roosevelt in New York sowie von Alexander Baranov, einem Würdenträger aus der Zarenzeit, in Alaska zu kaufen, berichtet die Zeitschrift „The Art Newspaper“. Diese waren zum Angriffsziel der aktuellen Protestbewegung  geworden, im Zuge derer auch die Beseitigung von Symbolika aus kolonialen wie rassistischen Kontexten gefordert wird.

Bemühungen für Russland: Andenken an Staatsmänner bewahren
Entsprechend einer Pressemitteilung vom Mittwoch seiner in London ansässigen Stiftung seien Schreiben an die Behörden in New York City und Sitka in Alaska gesandt worden, mit dem Angebot, die Denkmäler zu erhalten – im Angedenken an die Bemühungen der zwei Männer, russische Interessen voranzubringen, heißt es im Bericht. Die Webseite der Stiftung selbst gibt darüber keine Auskunft.

Erster Gouverneur von Russisch-Alaska
Aktivisten in Alaska fordern, die Statue von Baranov zu versetzen. Baranov betrieb vor Ort Russlands Handelsgesellschaft und verwaltete die Region Russisch-Amerikas und der Kurilen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, als Alaska noch zu Russland gehörte. Er habe die Vernichtung indigener Stämme vorangetrieben, so die Aktivisten. Das Monument ihm zu Ehren möge an einen weniger prominenten Ort versetzt werden, wünschen sie. Die Statue war 1980 von „lokalen Philantropen“ in Auftrag gegeben worden.

Zu Ex-US-Präsident Theodore Roosevelts Füßen…
Mit Zustimmung von New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio soll auch das vor dem Naturkundemuseum stehende Monument für Roosevelt entfernt werden. Demonstanten hatten die Statue im Vorfeld wiederholt geschändet: Zu Füssen des ehemaligen US-Präsidenten sind ein schwarzafrikanischer Mann sowie ein Mann indigenen Erscheinungsbildes dargestellt. 

„In erster Linie geht es darum, die Erinnerung an Staatsmänner zu bewahren, die die Geschichte Russlands, die Entwicklung seiner Wirtschaft und Staatlichkeit beeinflusst haben“, wird Filatov zitiert.
Er wies auf Baranovs frühe Bemühungen hin, russische Handelsbeziehungen mit China und den USA zu etablieren, und auf Roosevelts Vermittlungstätigkeit zum Vertrag von Portsmouth aus dem Jahr 1905, der den russisch-japanischen Krieg mit für Russland günstigen Konditionen beendete.

Filatov und seine Stiftung können sich den Kauf sicher locker leisten: Forbes schätzt sein derzeitiges Vermögen auf 750 Millionen US-Dollar. Im vergangenen Jahr soll es sich noch auf 1,1 Milliarden US-Dollar belaufen haben. Damals schaffte der Geschäftsmann in die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Seine „Art Russe Foundation“ verfügt über eine etwa 200 Exponate umfassende Privatsammlung sowjetischer Kunst aus den Jahren 1917 bis 1991. Filatov ist Mäzen der Serpentine Galleries in London sowie Sponsor von Ausstellungen in der Saatchi Gallery und in Abu Dhabi.

sputniknews


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