Nur Gefühlschaos statt Fabel-Weltrekord

  10 Juli 2020    Gelesen: 594
  Nur Gefühlschaos statt Fabel-Weltrekord

Bei den "Inspiration Games" der Leichtathleten kommt es zu einem kuriosen Zwischenfall: Ausnahmesprinter Noah Lyles geht über 200 Meter in einer Fabelzeit durchs Ziel. Das Problem: Der Start. Statt eines Fabelweltrekords gibt es Ärger.

Mit den "Inspiration Games" in sechs Ländern gleichzeitig hat sich die Leichtathletik in der Corona-Krise zurückgemeldet. Bei der Premiere des Wettkampfformats mit Fernduellen am Donnerstagabend gab es allerdings große Verwirrung um Noah Lyles: Der Weltmeister rannte in den USA die 200 Meter in angeblich 18,90 Sekunden - was deutlich schneller als der Weltrekord von Superstar Usain Bolt von Berlin 2009 (19,19) gewesen wäre. Nach einer Überprüfung stellte sich jedoch heraus, dass Lyles nur 185 Meter gelaufen war, da ihm die falsche Startlinie zugewiesen wurde. "Ihr könnt nicht so mit meinen Gefühlen spielen. Ihr habt mir die falsche Linie gegeben", schrieb Lyles wenig später in den sozialen Medien. Offizielle Ergebnisse gab es dazu zunächst nicht.

Die selten gelaufenen 150 Meter gewann die zwölffache Weltmeisterin und sechsmalige Olympiasiegerin Allyson Felix aus den USA, die in Walnut/Kalifornien 16,81 Sekunden rannte. In Bradenton/Florida benötigte Shaunae Miller-Uibo, die 400-Meter-Olympiasiegerin von den Bahamas, 17,15 Sekunden. Die Schweizerin Mujinga Kambundji lief in Zürich 17,28 Sekunden. "Ziemlich seltsam", fand Felix ihren Solo-Sprint: "Aber ich liebe diesen Sport, und wir wollen ihn unterstützen."

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Traditionsmeeting Zürich. Dort fielen auch die Startschüsse, die in die anderen Stadien synchron übertragen wurden. Wettkampforte waren außerdem Lissabon, Papendal/Arnhem in den Niederlanden, Aubière in Frankreich und Karlstad in Schweden. Jeweils drei Spitzenathleten maßen sich in acht Disziplinen. Deutsche Teilnehmer waren nicht am Start.

Beim Dreikampf der Stabhochspringer hob Weltmeister Sam Kendricks aus den USA in Bradenton ab und überquerte 5,81 Meter. Er blieb damit deutlich unter seiner Bestleistung von 6,06 Metern. Für den verletzten Ex-Weltrekordhalter Renaud Lavillenie sprang dessen Bruder Valentin, scheiterte aber in Frankreich an der Einstiegshöhe von 5,36 Metern. Der WM-Dritte Piotr Lisek aus Polen überwand in Karlstad 5,66 Meter.

Quelle: ntv.de, ter/dpa


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