Schürrle beendet überraschend seine Karriere

  17 Juli 2020    Gelesen: 578
  Schürrle beendet überraschend seine Karriere

Vor fast genau sechs Jahren spielt er den finalen Pass zu Mario Götzes WM-Tor in Brasilien, jetzt beendet André Schürrle mit gerade einmal 29 Jahren seine Karriere. In einem Interview berichtet der Ex-Weltmeister, er habe sich oft einsam gefühlt, aber in der Fußballbranche diese Gefühle nicht zeigen könne.

2014. WM in Brasilien. Im Finale gegen Argentinien läuft die 113. Spielminute. André Schürrle, der in diesem Spiel erst eingewechselt wurde, bekommt auf der linken Außenbahn den Ball, stürmt los, flankt in die Mitte. Bevor Mario Götze das Tor seiner Karriere erzielt, gibt Schürrle die wichtigste Vorlage seines Lebens. Beide machen die DFB-Elf zum Weltmeister und holen den vierten Stern.

Der Fußball-Weltmeister und Vorlagengeber von damals beendet nun im Alter von nur 29 Jahre überraschend seine Karriere als Profi. Eine große Karriere war ihm vorausgesagt worden, mit gerade einmal 18 Jahren hatte er in der Bundesliga debütiert. Beim FSV Mainz 05 startete er fulminant durch, auch bei Bayer Leverkusen wusste er zu überzeugen. Mit dem Wechsel zum FC Chelsea, ein Jahr vor seiner Weltmeister-Vorlage, gerät seine Karriere aber ins Stocken. VfL Wolfsburg und der FC Fulham folgen als Stationen, zuletzt steht Schürrle bei Borrusia Dortmund unter Vertrag, wird dort aber nicht gebraucht, sondern verliehen. Viel wurde spekuliert, als seine Leihe bei Spartak Moskau vor Kurzem beendet wurde und auch das Kapitel Dortmund abgeschlossen war: Wo wechselt der Ex-Weltmeister hin?

"Die Tiefen wurden immer tiefer"

Nun aber meldet sich Schürrle selbst zu Wort. Und die Antwort des 29-Jährigen haben viele so nicht erwartet: "Ich höre auf." Immer noch im besten Fußballeralter verabschiedet sich der Ex-Weltmeister komplett aus der Fußballbranche. "Die Entscheidung ist lange in mir gereift", sagte Schürrle dem "Spiegel". "Ich brauche keinen Beifall mehr."

Er sei oft einsam gewesen, berichtete Schürrle, gerade als "die Tiefen immer tiefer wurden und die Höhepunkte immer weniger". Die Fußballbranche habe es aber nicht erlaubt, diese Gefühle zu zeigen. "Man muss ja immer eine gewisse Rolle spielen, um in dem Business zu überleben, sonst verlierst du deinen Job und bekommst auch keinen neuen mehr", sagte Schürrle.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa


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