Auswärtiges Amt mit Reisewarnung für drei spanische Regionen

  31 Juli 2020    Gelesen: 608
Auswärtiges Amt mit Reisewarnung für drei spanische Regionen

Zur besten Urlaubszeit treten auch in mehreren europäischen Ländern verstärkt Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf. Reisende mit dem Ziel Spanien sollten sich nach Ansicht der deutschen Gesundheitsbehörden in Acht nehmen. Dort wird in drei Regionen der Sieben-Tage-Grenzwert überschritten.

Wegen der stark steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Spanien warnt das Auswärtige Amt nun vor touristischen Reisen in drei Regionen des beliebtesten Urlaubslands der Deutschen. Betroffen von der formellen Reisewarnung sind nach einer Mitteilung des Auswärtigen Amts Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie die westlich davon im Landesinneren liegenden Regionen Aragón und Navarra. Mallorca und auch die Kanaren sind nicht betroffen.

Zuvor waren die besagten Regionen in eine entsprechende Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) aufgenommen worden. In den drei Gebieten in Spanien wurde laut Bundesgesundheitsministerium die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. In der EU steht bisher schon Luxemburg auf der Liste, die auch für deutsche Touristen wichtig ist.

Reiserückkehrer aus offiziell eingestuften Risikogebieten müssen sich direkt für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und sich beim zuständigen Gesundheitsamt melden, wie das Ministerium erläuterte. Möglich ist auch, ein negatives Corona-Testergebnis vorzulegen, das höchstens 48 Stunden alt ist. In der nächsten Woche soll eine Corona-Testpflicht kommen - über freiwillige Tests hinaus, die für alle Einreisenden aus dem Ausland kostenfrei möglich sein sollen.

Auf der Internetseite des AA heißt es: "Überschreitet ein Land die Neuinfiziertenzahl im Verhältnis zur Bevölkerung von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner kumulativ in den letzten sieben Tagen, können Reisewarnungen wieder ausgesprochen werden." Das trifft laut RKI jetzt für die drei spanischen Regionen zu. Eine Reisewarnung ermöglicht Urlaubern die kostenlose Stornierung von Buchungen.

Urlauber in Quarantäne-Hotel untergebracht

Unterdessen wurde, erstmals seit der Wiedereröffnung der Balearen-Inseln, eine Person im Urlaub auf Mallorca nach Behördenangaben positiv auf das Coronavirus getestet und in Quarantäne geschickt. Es handele sich um eine Person aus Spanien, die zusammen mit neun ebenfalls aus Spanien kommenden Begleitern in einem Hotel untergebracht worden sei, sagte eine Sprecherin der regionalen Gesundheitsbehörde. Damit korrigierte sie frühere Angaben der Behörde, es gebe mehrere infizierte Urlauber.

Die Touristen seien in dem von der Regionalregierung eigens für Quarantäne-Maßnahmen angemieteten Hotel Morlans Garden in der Stadt Peguera knapp 25 Kilometer westlich von Palma de Mallorca untergebracht worden. Die Regionalregierung übernehme alle Kosten für Unterbringung und Verpflegung, aber nicht möglicherweise anfallende Kosten für eine medizinische Behandlung.

Die bei Deutschen beliebten Balearen hatten sich als erste spanische Region schon am 15. Juni in einem Pilotprojekt zunächst nur für Urlauber aus Deutschland wieder geöffnet. Seit dem 1. Juli dürfen alle Bürger aus der EU und aus Schengenstaaten nach Spanien einreisen. Die Infektionszahlen auf den Inseln sind im Vergleich zu stärker betroffenen spanischen Regionen wie Aragon und Navarra relativ niedrig.

Allerdings sorgten Bilder von wilden Partys vor allem deutscher und britischer Urlauber, bei denen keine Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden, für Empörung. Einen schweren Rückschlag für die Tourismusbranche der Balearen und ganz Spaniens war die Entscheidung der britischen Regierung, für alle Rückkehrer aus Spanien eine vierzehntägige Quarantäne anzuordnen. Daraufhin stornierten viele Urlauber ihre Reservierungen.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa


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