Wirtschaft und Steuern brechen ein

  25 Auqust 2020    Gelesen: 579
Wirtschaft und Steuern brechen ein

Die Coronapandemie hat zu einem beispiellosen Einbruch der deutschen Wirtschaft geführt – auch wenn der Rückgang des Bruttosozialprodukts weniger stark ausgefallen ist als befürchtet. Auch die Steuereinahmen brachen deutlich ein. Doch trotz der negativen Zahlen hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft aufgehellt.

Im März und im April standen große Teile der deutschen Wirtschaft faktisch still. Ähnlich verhielt es sich in vielen anderen großen Volkswirtschaften, was auch den Außenhandel belastete. Wie einschneidend die Folgen der Coronapandemie waren, lässt sich an den Zahlen ablesen, die das Statistische Bundesamt vorgelegt hat. Demnach sank das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal – also in den Monaten April, Mai und Juni – um 9,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Berechnungen 1970.

Allerdings war der Rückgang weniger stark als zwischenzeitlich befüchtet. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde noch von einem Minus von 10,1 Prozent ausgegangen. Experten rechnen für das zweite Halbjahr mit einer deutlichen Konjunkturerholung. Dennoch erwartet die Bundesregierung für das Gesamtjahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. Sie ging zuletzt von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,3 Prozent aus.

Steuereinnahmen eingebrochen

Die Corona-Krise riss auch ein tiefes Loch in die öffentlichen Kassen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen gaben im ersten Halbjahr 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit bei 3,2 Prozent. Zuletzt hatte es 2011 ein Minus in einer ersten Jahreshälfte gegeben.

Zugleich erhöhten sich die Ausgaben des Staates um 9,3 Prozent. Ein Grund dafür sind die Milliardenhilfen für die angeschlagene Wirtschaft. Insbesondere Soforthilfen und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeit machten sich bemerkbar.

Stimmung in der Wirtschaft bessert sich

Das Ifo-Institut sieht inzwischen aber wieder mehr Schwung in der Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für August kletterte auf 92,6 Zähler. Das sind 2,2 Punkte mehr als im Juli. Es ist bereits der vierte Anstieg in Folge. Ifo-Präsident Fuest sagte in München, die deutsche Wirtschaft sei auf Erholungskurs. Die Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussicht für das nächste halbe Jahr besser.

Für den Ifo-Index werden jeden Monat etwa 9.000 Unternehmen befragt.

deutschlandfunk


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