Polizist erschießt jungen Schwarzen

  03 September 2020    Gelesen: 507
  Polizist erschießt jungen Schwarzen

In der US-Hauptstadt Washington ist ein Schwarzer während einer Polizeikontrolle erschossen worden. Den Einsatzkräften zufolge soll der 18-Jährige bewaffnet gewesen sein.

Erneut ist in den Vereinigten Staaten ein Schwarzer durch Polizeischüsse getötet worden. Wie der Polizeichef der US-Hauptstadt Washington, Peter Newsham, auf einer Pressekonferenz sagte, schoss ein Polizist am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Fahrzeugkontrolle auf den flüchtenden Mann. Bei dem Toten soll es sich um den 18-jährigen Deon Kay aus Washington handeln.

Die Beamten hätten einen Hinweis bekommen, wonach sich in einem Auto im Süden von Washington Waffen befanden, sagte Newsham. Als die Polizisten sich dem Fahrzeug genähert hätten, seien einige der Fahrzeuginsassen zu Fuß geflohen.

"Während der Verfolgung schwenkte einer der Verdächtigen eine Waffe", heißt es in einer Erklärung des Metropolitan Police Department. Ein Officer habe daraufhin einmal geschossen und den Verdächtigen getroffen, so die Version der Polizei. Dem Statement beigefügt war ein Foto einer Waffe, die Kay bei sich getragen haben soll. Ein weiterer Mann wurde festgenommen, auch er soll eine Waffe bei sich gehabt haben.

Der angeschossene Kay sei anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er für tot erklärt worden sei. Wie die "Washington Post" berichtet, lebte Deon Kay mit seiner Mutter in der Nähe des Tatorts. Natasha Kay erklärte, die Polizei habe ihr keine umfassenden Auskünfte zum Hergang gegeben.

Laut Stadtratsmitglied Trayon White wartet die Familie nun auf die Auswertung von Videoaufnahmen. "Wir wollen herausbekommen, was die Aufnahmen der Körperkamera zeigen. Wir wollen wissen, ob er wegrannte, warum er erschossen wurde", sagte White dem Sender Wusa9.

Örtliche "Black Lives Matter"-Aktivisten riefen zu Protesten auf. Am späten Abend kam es zu Zusammenstößen zwischen Dutzenden Demonstranten und Polizeikräften vor einer Wache.

In den USA gibt es seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai in vielen Städten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus. Befeuert wurden die Demonstrationen durch die tödlichen Polizeischüsse auf den Schwarzen Dijon Kizzee am Montag in Los Angeles. Laut Polizeiangaben hatte der Afroamerikaner die Flucht ergriffen und dabei ein Kleiderbündel fallen lassen, in dem sich eine Pistole befand.

spiegel


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