Al Qaida soll „Charlie Hebdo“ mit neuem Anschlag gedroht haben

  12 September 2020    Gelesen: 805
Al Qaida soll „Charlie Hebdo“ mit neuem Anschlag gedroht haben

Nach der Wiederveröffentlichung von Mohammed-Karikaturen im „Charlie Hebdo“ soll das Terrornetzwerk Al Qaida* dem Satiremagazin mit einer erneuten Attacke gedroht haben. Dies berichtet die amerikanische Seite Intelligence Group, die Online-Propaganda von Terroristen und Extremisten untersucht.

Anlass für die Drohung sei, dass die französische Satire-Zeitung zum fünften Jahrestag des Terroranschlags auf die Redaktion wieder Mohammed-Karikaturen abgedruckt habe, so das US-Unternehmen. Die Wiederveröffentlichung der Karikaturen, die erstmals 2005 in einer dänischen Zeitung erschienen waren, hatte bereits zu Protesten in islamischen Ländern geführt.

Bei den Anschlägen im Januar 2015 waren 17 Menschen getötet worden. Betroffen war nicht nur die Redaktion von „Charlie Hebdo“, sondern auch ein koscherer Supermarkt in Paris. Nach der Terrorserie gingen mehr als eine Million Menschen in Paris aus Solidarität mit den Getöteten auf die Straße.

Proteste in islamischen Ländern

In Paris hatte am 2. September ein Prozess um die Terrorserie begonnen. Angeklagt sind 14 Verdächtige, drei von ihnen sind aber flüchtig. Der Fall wird vor einem besonders zusammengesetzten Gericht für Terrorfälle verhandelt. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen. Den Angeklagten wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Weise bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen sowie einer terroristischen Vereinigung angehört zu haben. In den meisten Fällen drohen hohe Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.

Zum Prozess, der bis Mitte November laufen soll, hat „Charlie Hebdo“ in der vergangenen Woche die umstrittenen Mohammed-Karikaturen wieder veröffentlicht. Dies löste Massenproteste in islamischen Ländern aus.

In Pakistan, der Türkei, Ägypten und dem Iran demonstrierten Tausende Menschen gegen die Zeichnungen, die den Propheten Mohammed mit einer Bombe anstelle eines Turbans auf dem Kopf zeigen. Bilder des Propheten sind im Islam verboten. Eine Beleidigung der Religion kann unter den strengen pakistanischen Blasphemiegesetzen sogar mit der Todesstrafe geahndet werden.

sputniknews


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