Personeller Wechsel, aber politische Kontinuität: Das japanische Parlament hat den bisherigen Kabinettssekretär Yoshihide Suga zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Dies teilte der Sprecher des Unterhauses in Tokio, Tadamori Oshima, nach Auszählung der Stimmen mit. Suga tritt die Nachfolge des langjährigen Regierungschefs Shinzo Abe an, der Ende August aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt hatte - nach fast acht Jahren Amtszeit, ein Rekord.
Bei der Abstimmung erhielt Suga 314 von 462 abgegebenen Stimmen. Nach Verkündung des Ergebnisses verbeugte er sich tief, äußerte sich zunächst jedoch nicht. Suga ist der älteste Regierungschef Japans seit rund drei Jahrzehnten. Er wird voraussichtlich noch im Laufe des Tages sein Kabinett vorstellen. Japanischen Medienberichten zufolge wird er an mehreren Ministern seines Amtsvorgängers festhalten.
Der 71-jährige Suga war am Montag zum neuen Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) gewählt worden, womit seine Kür zum Ministerpräsidenten als gesichert galt. Er will Abes Kurs fortsetzen, vor allem in der Wirtschaftspolitik ist Kontinuität vorgesehen. Damit einher gehen schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme und Reformen, um der Coronakrise entgegenzuwirken und die Wirtschaft produktiver zu machen.
spiegel
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