Insgesamt beteiligen sich rund 80.000 Menschen an der Aktion "Kaukasus 2020": Russland hat im Kaukasus seine Armee in Stellung gebracht. Geplant ist, bis zum nächsten Samstag, das größte Militärmanöver in diesem Jahr. Nicht nur russischen Einheiten sind Teil der Übung, sondern bis zu 12.900 Soldaten unter anderem aus China, Pakistan, Belarus, Armenien und Myanmar. Man sende auch ein Signal Richtung Nato, die eine ähnliche Übung in der Nähe Russlands abgehalten habe.
"Die Übung trägt keinen aggressiven Charakter", sagte Russlands Vize-Verteidigungsminister Nikolai Pankow vor dem offiziellen Start am Montag auf dem Truppenübungsplatz Kapustin Jar im Gebiet Astrachan an der Wolga.
Beweis russischer Verteidigungsfähigkeit
Die Übung stärke die Zusammenarbeit der Teilnehmerstaaten und verbessere das gemeinsame Vorgehen von Soldaten, hieß es. Beteiligt sei auch die russische Kriegsflotte. Das Manöver gilt aus Sicht Moskauer Verteidigungspolitiker nicht zuletzt als eine Reaktion auf ähnliche Übungen der Nato in russischer Nachbarschaft. Insgesamt erstrecke sich das Geschehen auf 14 Stellungen, darunter auch welche im Schwarzen und im Kaspischen Meer.
Ziel sei es unter anderem, Militäreinsätze bei der Lösung bewaffneter Konflikte im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terrorismus durchzuspielen. Unter den vielen Beteiligten seien auch technisches Personal sowie Mitarbeiter des Zivilschutzes. Aufgefahren würden etwa 250 Panzer sowie mehr als 600 weitere Einheiten von Kampftechnik, darunter Artillerie-Systeme. Wegen der Corona-Pandemie hatte sich Russland zeitweise mit Militärmanövern zurückgehalten und die Nato aufgefordert, ihre Übungen ebenfalls zurückzufahren.
Russland hält immer wieder große Manöver ab. Im September 2018 startete die bis dahin größte russische Militärübung seit dem Ende des Kalten Krieges. Knapp 300.000 Soldaten und 1000 Flugzeuge waren beteiligt - und erstmals nahm damals China an einer russischen Militärübung dieses Ausmaßes teil. Bei den Aktionen gilt es, Moskaus Verteidigungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.
spiegel
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