Der frühere Organisationschef der WM, Franz Beckenbauer, spielt dabei die dubiose Hauptrolle. Was sonst soll dieses irre Finanzkarussell bedeuten? Erst fließen sechs Millionen Schweizer Franken den Ermittlern zufolge vom Konto Beckenbauers über Umwege nach Katar, Ex-Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus (gestorben 2009) überweist einen gleich hohen Betrag zurück an Beckenbauer und weitere vier Millionen Franken nach Katar. Und der DFB?
Zahlt 2005 zehn Millionen Franken (6,7 Millionen Euro) für eine Gala an die Fifa, die es nicht gibt, und diese Kohle geht an Dreyfus. Auch wenn unklar ist, wer dabei kassiert hat: Für die Folgen dieser Affäre stehen nun Kaiser Franz und DFB-Spitzenfunktionäre in der Verantwortung. Das gilt nicht nur rechtlich. Der DFB hat in Deutschland Schadenersatzansprüche gegen Weggefährten angemeldet, in den USA und in der Schweiz wird im Fifa-Sumpf aus Nebenabsprachen, Gefälligkeiten sowie fragwürdigen Geldflüssen ermittelt. Auch sittlich haften Beckenbauer und Konsorten:
Hierzulande gibt es fast sieben Millionen Fußballer. Sie spielen meist aus Spaß am Sport, helfen ehrenamtlich in ihren Vereinen. Dafür brauchen sie die Unterstützung eines Verbands, der transparent und legal vor allem mit öffentlichen Mitteln umgeht. Stattdessen hat eine Männerclique gemauschelt, was teuer und bestraft werden kann. Deswegen bestimmen jetzt Rechtsbeistände die Strategien. Beckenbauer, die Ex-DFB-Chefs Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und andere sollten sich dennoch offenbaren und angestammte Posten aufgeben. Der DFB muss mit den alten Mustern und Männern brechen. Es ist zu wenig, sich wie nun vorgeschlagen Regeln guten Verhaltens zu verordnen. Allein dadurch wird ja nicht alles gut.
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