Boris Johnson zum zweiten Mal in Quarantäne

  16 November 2020    Gelesen: 269
  Boris Johnson zum zweiten Mal in Quarantäne

Der Premier hatte Kontakt mit einem Infizierten – und muss sich erneut isolieren: Boris Johnson sitzt in Quarantäne. Im Frühjahr war er selbst schwer an Covid-19 erkrankt.

Nach Kontakt mit einem Corona-Infizierten hat sich der britische Premierminister Boris Johnson in Selbstisolation begeben. Es gehe ihm gut und er weise "keinerlei Symptome" einer Covid-19-Erkrankung auf, sagte ein Regierungssprecher am Sonntag in London.

Die Ankündigung erfolgte, nachdem Johnson am Donnerstag mehrere Abgeordnete in der Downing Street getroffen hatte, von denen einer anschließend positiv auf das Virus getestet geworden war.

Johnson werde seine Arbeit von seinem Amtssitz aus weiterführen, um die "Antwort der Regierung auf die Corona-Pandemie" zu koordinieren, fügte der Sprecher hinzu.

Im März war Johnson an Corona erkrankt
Johnson war Ende März selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte massive Symptome entwickelt. Er hatte sich in der ersten Woche der Erkrankung in der Wohnung über seinem Amtssitz in Quarantäne befunden. Auch in der Isolation habe Johnson "sehr hart" gearbeitet, sagte ein Regierungssprecher damals.

Danach wurde der 55-Jährige damals in ein Krankenhaus eingeliefert. Johnsons Büro hatte die Einweisung im April als "Vorsichtsmaßnahme" bezeichnet. Wegen der anhaltenden Symptome des Premierministers habe ihm sein Arzt zu weiteren Untersuchungen in einer Klinik geraten, erklärte Downing Street.

Seine schwere Erkrankung mit Verlegung auf die Intensivstation inmitten der Coronakrise hatte in Großbritannien im April zusätzlich für Verunsicherung gesorgt.

Dass eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 nicht dazu führt, dass man lebenslang immun gegen diesen Erreger ist, hatten Fachleute schon länger vermutet. Im Oktober hatten Ärzteteams dann fast parallel von zwei bestätigten Reinfektionen mit dem Virus berichtet, die innerhalb von zwei Monaten nach der ersten Infektion passierten.

In den USA musste ein 25-Jähriger nach einer zweiten Coronavirus-Infektion ins Krankenhaus. In den Niederlanden starb eine 89-Jährige nach einer Reinfektion.

Vieles im Zusammenhang mit Reinfektionen ist aber noch unklar. Bei den beiden oben beschriebenen Fällen ist nicht bekannt, ob und in welcher Menge sie nach der ersten Infektion Antikörper gebildet haben. Diese Überprüfung ist nicht Routine bei der Nachbehandlung. Bei einem der bereits bekannten Fälle waren jedoch Antikörper nach der ersten Infektion nachgewiesen worden – und trotzdem kam es zu der erneuten Infektion.

Auch lässt sich anhand der wenigen Fälle nicht sagen, ob die zweite Coronavirus-Infektion tendenziell milder oder schwerer verläuft. 

spiegel


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