Roboter-Dame als Hostess der Zukunft?

  08 März 2016    Gelesen: 773
Roboter-Dame als Hostess der Zukunft?
Malediven, Peru oder Norwegen? Die Frage, welches Reiseland sie auf der ITB am meisten interessiert, müssen die Messebesucher für sich selbst beantworten. Bei weiterem Klärungsbedarf hilft eine Dame aus Japan.
Namen und Gesichter kann sie sich nicht so gut merken und sie hat auch nicht auf jede Frage eine Antwort parat. Dafür verrät sie höflich das WLan-Passwort der Reisemesse ITB in Berlin und erklärt freundlich, wo auf dem Gelände der nächstgelegene Geldautomat zu finden ist. ChihiraKanae ist eine deutsch- und englischsprachige Roboter-Dame. Der von Toshiba entwickelte humanoide Roboter demonstriert, wie sich die Zukunft im touristischen Service verändern könnte. Der Kongress der Internationalen Tourismusbörse steht ganz im Zeichen der Digitalisierung in der Branche. Tipps zu lohnenswerten Reisezielen kann die Roboter-Frau allerdings nicht geben. Bei mehr als 10.000 Ausstellern aus rund 185 Ländern und Regionen wäre das aber auch nicht leicht. Wer die ITB an den beiden Publikumstagen (12. und 13. März) besuchen will, sollte sich also vorher überlegen, was ihn genau interessiert, rät Messe-Sprecherin Astrid Zand. Das Angebot verteilt sich auf 160.000 Quadratmeter Fläche.

Malediven sind diesjähriges Partnerland

Immerhin: Den Standort des diesjährigen ITB-Partnerlandes Malediven in Halle 5.2 kennt ChihiraKanae. In Berlin will sich der Inselstaat auch als Ziel für Urlauber präsentieren, die keine Unsummen ausgeben können. Die weißen Sandstrände und das kristallklare Wasser sollen künftig nicht nur Menschen mit größerem Budget locken. Seit Jahren gelten die Malediven als Luxus-Destination, besucht von Frischverheirateten, Tauchbegeisterten und vor allem jenen, die viel Geld haben. "Der Tourismus soll vielfältiger werden", sagt der Direktor des Tourismusbüros der Malediven in Deutschland, Axel Kaus. Es gebe auf den Inseln bereits einfachere Gästehäuser und Drei-Sterne-Hotels, der Anteil des Mittelklasse-Segments solle ausgebaut werden. 2015 besuchten nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes 105.000 Bundesbürger die Inselgruppe im Indischen Ozean. Pro Jahr kommen insgesamt mehr als eine Million Touristen.

Eine Art Gegenprogramm zu tropischem Klima und Korallenriffen bietet der ITB-Stand von Norwegen. In einem mobilen Iglu zeigt eine 360-Grad-Projektion die Entstehung von Polarlichtern. Ein Hamburger Filmteam hat das Lichtphänomen nach Angaben des Tourismusbüros VisitNorway über einen Zeitraum von sieben Monaten mit 360-Grad-Kameras aufgezeichnet. Wer sich auf den fünf ausstellenden Kontinenten verloren fühlt, kann neue Länder auch über die kulinarische Seite entdecken. Peru etwa wirbt mit frisch zubereiteten Ceviche um Besucher, Äthiopien mit einer Kaffeezeremonie.

Sachsen will positives Image transportieren

Auf der Messe werben aber nicht nur ferne und exotische Länder für sich: Mehr als 30 Aussteller sollen Lust auf einen Besuch in Sachsen machen. Das Bundesland will etwas gegen seinen derzeit negativen Ruf tun. Das Image von Sachsen habe durch die fremdenfeindlichen Übergriffe gelitten, sagt Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Der diesjährige Auftritt in Berlin steht unter dem Motto "Sachsen - Spüre die Natur" und stellt ländliche Regionen wie die Sächsische Schweiz in den Fokus.Berliner Besucher, die sich für Flüchtlinge engagieren wollen, bekommen auf der ITB Tipps von verschiedenen Projektmitarbeitern. Am 12. März informiert eine Gruppe von Ehrenamtlichen über Deutschkurse für Asylbewerber.

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