Trump macht wieder Wahlkampf – und setzt Gouverneur unter Druck

  06 Dezember 2020    Gelesen: 216
Trump macht wieder Wahlkampf – und setzt Gouverneur unter Druck

In einem Monat werden in Georgia die US-Senatoren neu gewählt. Der Ausgang ist entscheidend für das ganze Land. Nun schaltet sich Donald Trump in den Wahlkampf ein – und bedrängt einen Parteikollegen, der sich zu wehren weiß.

Donald Trump bleibt stur. Der scheidende US-Präsident sträubt sich weiter, seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im November einzugestehen.

Nach Dutzenden juristischen Rückschlägen, final zertifizierten Wahlergebnissen in mehreren entscheidenden Bundesstaaten und Aufforderungen von republikanischen Parteikollegen, das Resultat anzuerkennen, geht er nun dort in die Offensive, wo er noch letzte Chancen wittert, den Sieg seines Konkurrenten Joe Biden anzufechten. Etwa in Georgia.

Wie unter anderem die »Washington Post« berichtet, hat Trump den dortigen republikanischen Gouverneur Brian Kemp nun mit einem Telefonanruf unter Druck gesetzt.

Demnach rief Trump Kemp am Samstagmorgen Ortszeit an, um ihn dazu zu bewegen, das dortige Parlament dazu zu bringen, Bidens Sieg zu kippen. Vor einigen Tagen hatte ein Sprecher von Kemp bereits mitgeteilt, dass das Gesetz es dem Gouverneur untersage, sich in die Wahl einzumischen.

Trump scheint das nicht zu stören. Sollte Kemp oder der »Secretary of State« in Georgia erlauben, die Unterschriften auf den Wahlzetteln zu überprüfen, werde er den Bundesstaat »schnell und einfach« gewinnen, legte Trump auf Twitter nach. »Wenn wir Georgia gewinnen, ergibt sich alles andere von selbst.«

Kemp erwiderte ebenfalls auf Twitter pflichtschuldig, er habe mehrfach zur Unterschriftsprüfung aufgerufen, »um das Vertrauen in unseren Wahlprozess wiederherzustellen«. Was Kemp nicht erwähnte: Der Gouverneur hat den Sieg Bidens laut »New York Times« bereits am Vortag gemeinsam mit anderen Vertretern des Bundesstaats offiziell bestätigt. Trump schien nicht überzeugt. In einem weiteren Tweet schrieb er, Kemp hätte »wenigstens« eine Sondersitzung einberufen können.Während selbst ein Wahlsieg in Georgia an Trumps Gesamtniederlage nichts mehr ändern kann und auch die Ergebnisse in den anderen Bundesstaaten in keiner Weise beeinträchtigt, ist Georgia für Trump und die Republikaner aber dennoch enorm wichtig. In dem Ostküstenstaat findet in wenigen Wochen die Wahl der Senatoren und Senatorinnen für den US-Senat statt.

spiegel


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