Corona und die damit verbundenen Alltags- und Hygieneregeln werden nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister trotz baldiger Zulassung eines Impfstoffes nicht so bald aus dem Alltag der Menschen verschwinden. "Nur weil wir mit dem Impfen beginnen, sehr zeitnah jetzt nach Weihnachten, heißt das nicht, dass damit auch alle Regeln nicht mehr notwendig wären, sondern wir werden weit bis ins nächste Jahr hinein auch diese Regeln brauchen", sagte er ntv.
Erst mit dem Erreichen einer Impfquote von 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung seien weitere Lockdowns auszuschließen. Die ersten "fünf Millionen Impfungen" würden dazu nicht ausreichen, sagte er. Der sicherste Weg, um weitere Lockdowns zu vermeiden, ist daher, es mithilfe der AHA-Regeln dem Virus weiterhin so schwer wie möglich zu machen. Es werden zwar weiterhin harte Wochen und Monate, aber "wir können eben begründet, auch zuversichtlich sagen, ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren". Der Sommer sei "eine Perspektive, mit der man umgehen kann", sagte der Ressortchef.
Es werde zwar keine Impfpflicht geben, der Minister appellierte indes aber an die Vernunft des Einzelnen: "Aus meiner Sicht ist das ein Gebot der Vernunft, sich impfen zu lassen. Es ist vernünftig für einen selbst." Denn es schütze und helfe, vor allem schwerste Verläufe zu vermeiden. Und schließlich sei eine Impfung auch deshalb vernünftig, weil man so "als Teil der Gemeinschaft, als Teil der Gesellschaft, als Teil einer Familie" auch andere schütze könne.
Mit Blick auf die bereits erfolgen Zulassung eines Impfstoffs in anderen Ländern verwies der CDU-Politiker auf die ordentliche Zulassung des Impfstoffs in Europa. "Die anderen Länder haben bis jetzt eine Not-Zulassung" erteilt, sagte er. Eine ordentliche Zulassung bedeute aber auch auch eine intensivere Prüfung. "Es wird sozusagen auch tiefer in die Daten eingestiegen." In Europa seien 27 nationale Behörden beteiligt "und das wird die weltweit erste, reguläre ordentlich Zulassung, und die ist aus meiner Sicht wichtig auch um Vertrauen in diesen Impfstoff zu gewinnen".
Quelle: ntv.de, jwu
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