Laschet stellt Weihnachtsmessen infrage

  20 Dezember 2020    Gelesen: 310
Laschet stellt Weihnachtsmessen infrage

Trotz hoher Infektionszahlen entscheiden sich Bund und Länder beim aktuellen Lockdown gegen ein Verbot von Gottesdiensten. Dass es wirklich eine gute Idee ist, Weihnachten in der Kirche zu feiern, bezweifelt NRW-Ministerpräsident Laschet. Er möchte mit den Kirchen darüber noch einmal sprechen.

Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet skeptisch gezeigt, ob Weihnachtsgottesdienste tatsächlich in der bisher geplanten Form stattfinden können. "In den nächsten Tagen werde ich angesichts der aktuellen Lage noch einmal Gespräche mit den Kirchen führen", kündigte der CDU-Politiker im "Tagesspiegel am Sonntag" an.

Die evangelische Kirche in Westfalen habe bereits gesagt, dass sie Gottesdienste auch absagen werde, berichtete Laschet. "Die Glaubensgemeinschaften nehmen die Lage sehr ernst. Sie wissen auch, dass dies das Fest des Lebens und der Nächstenliebe ist, und dass man sorgsam abwägen muss." Die Corona-Infektionszahlen legten nahe, "dass man noch vorsichtiger sein muss als wir es vor zwei Wochen dachten", sagte Laschet weiter.

Zugleich sei die Freiheit der Religionsausübung ein wichtiges Grundrecht der Verfassung. "Wir haben daher in Nordrhein-Westfalen schon im März gesagt, dass wir Kirchen und Synagogen als Staat nicht schließen, sondern dass wir auf die Freiwilligkeit der Kirchen und Religionsgemeinschaften setzen."

Laschet: "Bis wir wieder Partys feiern, wird viel Zeit vergehen"
Anders als während der ersten Corona-Welle zu Ostern hatten sich Bund und Länder vergangene Woche trotz der jetzt noch deutlich höheren Infektions- und Todeszahlen gegen ein Verbot von öffentlichen Weihnachtsgottesdiensten während des harten Lockdowns entschieden. Allerdings gelten in den Kirchen strenge Regeln wie eine Maskenpflicht, ein Abstandsgebot und auch ein Gesangsverbot. Die großen christlichen Kirchen hatten mit großem Verständnis auf die Einschränkungen reagiert

Laschet machte zudem klar, dass er nicht mit einem Ende des Lockdowns am 10. Januar rechnet. "Im Moment ist nicht mal der Hauch einer Möglichkeit dafür da, dass man darüber redet", sagte er auf die Frage nach Öffnungen. "Die Kernfrage wird nach den Ferien sein: Wie geht es mit Schulen und Kitas weiter? Bis wir wieder Partys feiern, wird noch viel Zeit vergehen."

Mit Blick auf die dramatische Infektionslage besonders in Ostdeutschland sieht Laschet eine Verbindung zur Missachtung der Schutzregeln gegen das Coronavirus, zu der besonders die AfD ermuntere: "In den Kreisen, in denen die AfD stark ist und das Virus verharmlost wird, scheint es besonders hohe Infektionen zu geben." Wissenschaftler warnten zwar vor voreiligen Schlüssen, betonte der CDU-Politiker. Aber: "Jeder, der sich weigert, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten, gefährdet sich und andere. Von einer Partei, die das befördert, ist keine verantwortungsvolle Politik für unser Land zu erwarten."

Quelle: ntv.de, jog/AFP


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