Großbritannien zunehmend isoliert

  21 Dezember 2020    Gelesen: 564
Großbritannien zunehmend isoliert

Aufgrund der in Großbritannien entdeckten Variante des Coronavirus haben zahlreiche Länder weltweit den Flugbetrieb mit dem Vereinigten Königreich eingestellt. Wie das Bundesverkehrministerium mitteilte, dürfen in Deutschland zunächst bis 31. Dezember keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen.

Ausgenommen seien reine Frachtflüge. Auch zahlreiche andere europäische Länder erließen entsprechende Flugverbote oder Grenzschließungen. Ähnlich reagierten Kanada und mehrere lateinamerikanische Länder. Frankreich schloss zudem den Eurotunnel für den Passagierverkehr. Grund für die Reisebeschränkungen ist eine in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus, die nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form sein soll.

Das Bundeskabinett will am Vormittag über weitere Beschränkungen beraten. Wie Gesundheitsminister Spahn mitteilte, soll mit einer Verordnung auch der gesamte Reiseverkehr mit Südafrika eingestellt werden, wo ebenfalls eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen wurde.

Lauterbach warnt vor Vordringen nach Deutschland, Drosten reagiert zurückhaltend

Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hat vor einem schnellen Vordringen der in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante nach Deutschland gewarnt.Wenn es jetzt – mitten in der zweiten Welle mit so hohen Fallzahlen – käme, wäre das eine Katastrophe, sagte Lauterbach am Abend im „Bild“-Talk. Die Wahrscheinlichkeit, dass die neue Corona-Variante über kurz oder lang Deutschland erreicht, bezifferte er auf 100 Prozent. Er hoffe aber, dass sie noch nicht angekommen sei. In diesem Fall müsse man dafür kämpfen, dass dies lange so bleibe.

Der Virologe Christian Drosten hat mit Zurückhaltung auf Berichte über die in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus reagiert. Die Angabe über eine 70 Prozent höhere Ansteckungsrate im Vergleich zur Ursprungsvariante sei ein Schätzwert, sagte Drosten im Deutschlandfunk. Die Datenlage sei noch sehr lückenhaft und wissenschaftlich nicht belastbar.

 


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