Jupiter und Saturn sind sich am Montag so nahe gekommen wie seit mehreren Hundert Jahren nicht mehr. Menschen rund um den Erdball blickten in den Himmel, um die von Astronomen als "Große Konjunktion" bezeichnete Begegnung der beiden größten Planeten unseres Sonnensystems zu verfolgen. Tatsächlich waren Jupiter und Saturn mehr als 730 Millionen Kilometer voneinander entfernt. Die beiden Planeten erschienen aber am Himmel wie ein einziger heller Punkt. "Aus der Blickrichtung der Erde schaut es so aus, als würden die beiden Planeten sich begegnen", hatte Professor Thomas Kraupe vom Hamburger Planetarium dazu zu ntv gesagt. "Sie überholen sich."
Die besten Bedingungen zur Beobachtung des Planeten-Treffens herrschten am Äquator. Im westlichen Europa mussten die Himmelsgucker in südwestliche Richtung hochblicken, um das Phänomen zu beobachten. Die beste Uhrzeit zur Beobachtung der "Konjunktion" war 19.22 Uhr MEZ. Vielerorts verdeckten aber Wolken die Sicht, so wie auch in Berlin. Im sächsischen Annaberg-Buchholz gab es dagegen freie Sicht.
In der indischen Metropole Kalkutta verfolgten Hunderte Hobby-Astronomen das Spektakel durch ein Teleskop in einem Technologie-Museum und von Hausdächern oder freien Flächen aus. In Kuwait zogen Planeten-Fans in die Wüste, um eine besonders gute Sicht auf das Himmelsphänomen zu haben. Die "Große Konjunktion" von Jupiter und Saturn ist nur etwa alle 20 Jahre zu beobachten - wie nah sie dabei von der Erde aus erscheinen, ist aber unterschiedlich.
War das der biblische "Stern über Betlehem"?
Derart eng beisammen wie jetzt - am Tag der Wintersonnenwende in der nördlichen Hemisphäre und des Sommerbeginns in der südlichen Erdhalbkugel - werden sie erst im Jahr 2080 wieder zu sehen sein. "Es ist schon mindestens 800 Jahre her, dass wir so eine enge Begegnung sehen konnten", hatte Professor Kraupe bei ntv vor dem Himmelsereignis gesagt. Keiner, der auf der Welt sei, habe zuvor so eine enge Begegnung der Planeten gesehen.
Manche halten es für möglich, dass diese Planetenbegegnung auch der biblische Stern gewesen sein könnte, dem die "Weisen aus dem Morgenland" oder "heiligen drei Könige" folgten, um laut Matthäus-Evangelium den neuen "König der Juden" zu besuchen und zu verehren. Zumindest gab es Astronomen zufolge auch vor rund 2000 Jahren, als der historische Jesus vermutlich geboren wurde, eine solche Konjunktion von Jupiter und Saturn.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP
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