China lässt ersten Corona-Impfstoff zu

  01 Januar 2021    Gelesen: 688
China lässt ersten Corona-Impfstoff zu

In immer mehr Ländern starten Impfkampagnen gegen das Coronavirus. Nach Großbritannien kommt der Impfstoff von Astrazeneca auch in Argentinien zum Einsatz - in der EU wird er noch geprüft. China setzt beim Vakzin dagegen auf eine eigene Entwicklung.

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie wird in immer mehr Ländern mit Hilfe der neu entwickelten Impfstoffe geführt. Mit Sinopharm hat nun auch in China erstmals ein Pharmahersteller eine Zulassung für die breite Anwendung eines Corona-Impfstoffs erhalten. Die Daten hätten gezeigt, dass das Präparat die einschlägigen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Nationalen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde erfülle, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.

Der Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca wurde nun auch in Argentinien und El Salvador zugelassen. Die EU-Arzneimittelagentur EMA will das Präparat weiter sorgfältig prüfen. Anders als in Großbritannien erteile man in Europa keine Notfallzulassung, sondern eine bedingte Marktzulassung - mit allen damit verbundenen Schutzmaßnahmen, Kontrollen und Verpflichtungen, teilte die EMA mit Sitz in Amsterdam mit. "Das garantiert, dass der Impfstoff den strengen EU-Standards für Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität entspricht."

Der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford wird von der EMA derzeit im sogenannten Rolling Review-Verfahren geprüft. Dabei werden Daten von den Herstellern nach und nach eingereicht, die Prüfung und gegebenenfalls Zulassung des Impfstoffes sollen so beschleunigt werden. Bisher sind nach EMA-Angaben einige vorläufige Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit bewertet worden. Zuletzt seien am 21. Dezember neue klinische Daten eingegangen. Daten aus Laborstudien seien bereits ausgewertet, die Bewertung der Impfstoff-Qualität laufe. Im Januar erwarte man weitere klinische Daten, im ersten Quartal 2021 sollen zudem Zwischenergebnisse einer klinischen Studie in den USA vorliegen.

China erteilt "bedingte Zulassung"
In China wurde dem Impfstoff von Sinopharm der Mitteilung aus Peking zufolge eine "bedingte Zulassung" erteilt. In Zukunft müssten die Haltbarkeit und die Schutzwirkung der Impfimmunität kontinuierlich beobachtet werden. Sinopharm hatte mitgeteilt, dass sein Impfstoff einen mehr als 79-prozentigen Schutz vor Covid-19 (79,34 Prozent) bieten soll. Diese Angabe wurde von den Behörden bestätigt. In China selbst gibt es neben Sinopharm mit Anhui Zhifei Longcom, CanSino, und Sinovac noch drei weitere Unternehmen, die sich in der Endphase der Impfstoff-Entwicklung befinden.

China hatte das Ziel ausgegeben, bis Ende des Jahres 600 Millionen Dosen auf den Markt bringen zu können. Zuletzt war in Staatsmedien auch davon die Rede, bis Mitte Februar 50 Millionen Chinesen impfen zu wollen. Obwohl es bislang keine Zulassung für die breite Öffentlichkeit gab, wird in China bereits seit dem Sommer geimpft. Nach Schätzungen wurden über Notfallzulassungen bereits weit mehr als eine Million Menschen gepiekst.

In Argentinien erteilte die Arzneimittelbehörde Anmat am Mittwoch nach eigenen Angaben eine auf ein Jahr begrenzte Notfallregistrierung für den Verkauf des Mittels von Astrazeneca gegen Rezept. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Produkts sei akzeptabel, hieß es. Etwas später teilte die Arzneimittelbehörde des mittelamerikanischen El Salvador mit, sie habe eine Notfallzulassung für Import, Verteilung und Gebrauch dieses Impfstoffs erteilt. Wann mit dem Einsatz des Präparats zu rechnen ist und wie viele Dosen sie jeweils erhalten sollen, war für beide Länder zunächst unklar.

Seit Dienstag wird in Argentinien der Impfstoff "Sputnik V" verabreicht. Das Vakzin war bereits Mitte August in Russland freigegeben worden, seit Dezember wird es dort auch eingesetzt. Als eines der ersten Länder des afrikanischen Kontinents begann Guinea am Mittwochabend mit Corona-Impfungen. Das nationale Fernsehen zeigte Minister, die geimpft wurden. Ihnen wurde den Angaben zufolge das russische Präparat "Sputnik V" gespritzt.

n-tv


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