Mann verliert Hand durch illegalen Böller

  01 Januar 2021    Gelesen: 393
Mann verliert Hand durch illegalen Böller

Die Silvesternacht verläuft in Deutschland und Europa im Vergleich zu den Vorjahren relativ ruhig. Trotzdem müssen Feuerwehr, Polizei und Notärzte in der Nacht zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Ein Überblick:

In Essen sind Einsatzkräfte in der Silvesternacht aus einer Gruppe Jugendlicher heraus mit Feuerwerkskörpern beworfen worden. Die rund 30 jungen Männer hätten zunächst Mülltonnen in Brand gesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Als die Feuerwehr anrückte, wurden die Einsatzkräfte massiv mit Böllern beworfen. Polizeibeamte, die als Verstärkung gerufen wurden, bekamen ebenfalls Feuerwerkskörper ab. Einen 16-Jährigen nahmen die Beamten schließlich fest. Verletzt wurde keiner der Einsatzkräfte.

Ein 63-Jähriger hat in Brandenburg eine Hand verloren. Der Mann habe mit einem illegalen Böller hantiert, sagte eine Polizeisprecherin. Dabei entzündete sich die Hand, die dann abgetrennt wurde. Der Mann kam ins Krankenhaus. Pyrotechnik durfte auch in Brandenburg nicht verkauft werden, die Landesregierung riet dringend davon ab, Feuerwerk zu zünden. Potsdam und Cottbus hatten für Silvester und Neujahr ein Böllerverbot auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen verhängt.

Ein Autofahrer ist am Silvestertag in Düsseldorf in den Kö-Graben gefahren. Er rettete sich durch das Schiebedach auf sein Auto und wartete dort auf Hilfe, wie ein Sprecher der Feuerwehr mitteilte. Laut Angaben eines Reporters vor Ort war der Wagen zuvor durch den Zaun gekracht und in dem Graben, der die Königsallee in zwei Seiten teilt, gelandet. Der Fahrer kletterte aus eigener Kraft anschließend auf das Autodach und wurde von Einsatzkräften mit einem Schlauchboot gerettet. Mithilfe eines Krans konnte das Fahrzeug aus dem Wasser gehoben und an das Ufer gebracht werden.

Treffen auf offener Straße trotz Ausgangsbeschränkungen und Feiern mit vielen Haushalten: In der Oberpfalz löste die Polizei in der Silvesternacht mehrere Neujahrspartys auf. Bis Mitternacht kam es zu rund 30 Einsätzen aufgrund möglicher Verstöße gegen die Infektionsschutzmaßnahmen, wie die Polizei mitteilte. Man sei durch Ruhestörungsbeschwerden auf die Feiern aufmerksamen geworden und habe diese aufgelöst. Auch ein Böllerwurf führte die Beamten demnach zu einer Party. Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen wurden ebenso angezeigt wie Missachtung der Ausgangsbeschränkungen. Nach 21 Uhr durften die Menschen in Bayern nur mit "triftigem Grund" das Haus verlassen.

Sie hatten trotz Corona-Beschränkungen auf ein gemeinsames Silvester gehofft - am Ende wurde das nächtliche Treffen in einem Wald bei Hagen von der Polizei beendet. "Uns wurde am Abend eine größere Gruppe von Personen in einem Wald gemeldet", sagte eine Polizeisprecherin in der Nacht. In einem Zelt sahen die Beamten dann zwei Menschen - zwei weitere seien in den Wald geflüchtet. Im öffentlichen Raum dürfen sich in Nordrhein-Westfalen nur fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten gemeinsam aufhalten. "Das war in diesem Fall wohl nicht der Fall", hieß es.

In Berlin brannte in der Silvesternacht ein Supermarkt nieder. Die rund 800 Quadratmeter große Fläche des Gebäudes im Ortsteil Buckow sei vollständig in Flammen aufgegangen, das Dach eingestürzt, sagte ein Feuerwehrsprecher. In einem Teil des Marktes schienen demnach Feuerwerkskörper gelagert worden zu sein, die durch das Feuer explodierten und durch die Gegend flogen. Derzeit sei es nur möglich, die Flammen von außen zu löschen. Zusätzlich mussten mehrere Druckgasbehälter aus einem angeschlossenen Geschäft in Sicherheit gebracht werden. Menschen seien nach ersten Erkenntnissen nicht in Gefahr, hieß es. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war mit rund 100 Kräften im Einsatz.

In Leipzig sind in der Nacht mehrere Bundeswehrfahrzeuge abgebrannt. Die Jeeps seien auf dem Gelände eines Autohandels abgestellt gewesen, sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe. Sieben von zehn Fahrzeugen hätten in Flammen gestanden. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von Brandstiftung aus.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa


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