Das läuft schief – und das macht Hoffnung

  04 Januar 2021    Gelesen: 277
Das läuft schief – und das macht Hoffnung

Zu wenig Impfstoff, die falsche Vakzine, schleppende Verteilung: Bundesregierung und EU-Kommission stehen wegen der Corona-Impfungen in der Kritik. Wo hakt es? Und ist Besserung in Sicht? Der Überblick.

Schon vor dem Start der Corona-Impfungen in Deutschland sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU): »Es wird an der einen oder anderen Stelle auch mal ruckeln.« Als die Impfkampagne angelaufen war, sprach Spahn davon, trotz mancher Ruckler sei der Impfstart insgesamt gelungen.

Teilen wird diese Einschätzung eine Woche nach dem Start kaum jemand. Die Opposition wirft der Bundesregierung vor, bei der Vorbereitung versagt zu haben. Spahn steht wegen der Impf-Priorisierung in der Kritik. Und auch die EU-Kommission kriegt reichlich Schelte.

Worauf richtet sich die Kritik? Und wie ist der aktuelle Stand bei den Impfungen? Der Überblick.

Wie viel Impfstoff ist da – und wie viel davon wurde bereits genutzt?
Bislang wurden 1,3 Millionen Dosen des Impfstoffes der Mainzer Firma Biontech an die Bundesländer geliefert. Damit werden zunächst Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Menschen über 80 Jahre sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal versorgt.

Am Samstag gab das Robert Koch-Institut bekannt, ihm seien inzwischen rund 188.500 Impfungen gemeldet worden. Wegen Meldeverzögerungen dürfte die tatsächliche Zahl höher liegen. Viele Bürger und auch Experten beschweren sich, dass nicht genügend Impfstoff da sei. Aber selbst wenn man – wie manche Bundesländer es tun – die Hälfte der Dosen für die nötige zweite Impfung zurücklegt, wurde noch längst nicht die gesamte Menge aufgebraucht.

Experten sprechen bereits von einem groben »Versagen der Verantwortlichen«. Das Gesundheitsministerium verweist auf die Bundesländer, die die Impfungen organisieren. Ein Grund für den schleppenden Fortschritt könnte sein, dass zunächst vorrangig in Alten- und Pflegeheimen geimpft wird. Die Bewohner dort sind oft nicht mobil, Impfteams müssen in die Heime fahren. Das dauert länger als Massenimpfungen in einem Impfzentrum. Außerdem sind vor dem Impfen kurze Arztgespräche vorgesehen.

spiegel


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