Paris sucht Steine für Notre-Dame

  04 Februar 2021    Gelesen: 590
Paris sucht Steine für Notre-Dame

Ein Feuer beschädigt im Frühjahr 2019 eines der großen Wahrzeichen Frankreichs: den Notre-Dame. Für die Restaurierung der Pariser Kathedrale werden nun geeignete Steine aus der Zeit ihrer Entstehung gesucht - und das in größeren Mengen.

Frankreich sucht passende Steine für den Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame. Gemeinsam mit dem Büro für Geologie- und Bergbauforschung sollen Steine identifiziert werden, die ästhetisch und physikalisch mit den beschädigten Steinen kompatibel sind. Das teilte das für den Wiederaufbau zuständige Établissement Public mit.

Die Restaurierung erfordere neue, mit dem Gebäude kompatible Steine - und zwar in größeren Mengen als bei der Restaurierung normaler historischer Denkmäler. Im Rahmen des Programms, das bereits im vergangenen Sommer ins Leben gerufen worden war, gibt es umfassende geologische Untersuchungen in Steinbrüchen. Die berühmte Pariser Kathedrale wurde zwischen 1163 und 1345 mit Kalksteinen aus dem Pariser Becken errichtet. Solche Steine würden auch heute noch in einigen Steinbrüchen rund um Paris abgebaut, so das Établissement Public.

Die Eigenschaften dieser Steine müssten nun überprüft werden, um schließlich geeignete Steine zu finden. Man konzentriere sich dabei auf bekannte Steinbrüche, aber auch auf bisher unerschlossene Vorkommen. Der Abschluss ist für Sommer 2021 geplant.

Die Kathedrale wurde im Frühjahr 2019 bei einem Brand schwer beschädigt. Das Feuer war nach ersten Erkenntnissen wohl entweder durch einen Fehler im elektrischen System oder eine nicht ausgedrückte Zigarette ausgelöst worden. Das Inferno im Herzen der französischen Hauptstadt löste international Erschütterung aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprach einen Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren. Expertinnen und Experten zweifelten einen vollständigen Wiederaufbau in dieser Zeit jedoch an. Auf der Baustelle kam es immer wieder zu Verzögerungen, zuletzt vor allem durch die Corona-Krise.

Ende vergangenen Jahres war ein bei dem Brand verformtes Gerüst abgebaut worden. Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot hatte daraufhin erklärt, dass die Kathedrale gerettet sei. Zuvor hatte es immer wieder Zweifel an der Standhaftigkeit des alten Gebäudes gegeben.

n-tv


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