Die Linke hat eine neue Doppelspitze. Die hessische Landtagsfraktionschefin Janine Wissler und die thüringische Linken-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow werden künftig die Partei führen. Beide wurden auf dem digitalen Parteitag als neue Chefinnen gewählt. Damit hat erstmals in Deutschland eine große Partei ein rein weibliches Führungsteam.
Die 43-Jährige Hennig-Wellosw erhielt 378 von 536 abgegebenen Stimmen. Auf der sogenannten gemischten Wahlliste standen auch zwei männliche Gegenkandidaten, die 104 und 15 Stimmen erhielten. 39 Delegierte enthielten sich.
Hennig-Wellsow warb auf dem Parteitag für ein Bekenntnis der Linken, auch im Bund Regierungsverantwortung zu übernehmen: »Lasst uns nicht mehr warten! Die Menschen haben keine Zeit, auf uns zu warten.« Sie werbe dafür, CDU und CSU aus der Bundesregierung zu vertreiben. »Ob Schwarz-Grün kommt oder Rot-Rot-Grün, liegt auch an uns.«
Die 39-jährige Wissler erhielt 448 von 532 abgegebenen Stimmen - ohne Gegenkandidaten. Es gab 64 Gegenstimmen und 20 Enthaltungen. Wissler kritisierte in ihrer Vorstellungsrede, dass Reiche in der Corona-Krise noch reicher geworden seien. Sie warb dafür, die Gesellschaft »grundsätzlich zu verändern«. Von dem Parteitag solle ein Aufbruchssignal ausgehen.
Wissler und Hennig-Wellsow lösen die bisherigen Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger ab. Die Delegierten stimmen online ab, das Ergebnis muss anschließend noch per Briefwahl bestätigt werden.
spiegel
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