Die Corona-Folgen und der teure Konzernumbau haben den weltweit zweitgrößten Autozulieferer Continental auch 2020 in den roten Zahlen gehalten. Unterm Strich fiel ein Verlust von 962 Millionen Euro an, wie der Dax-Konzern in Hannover berichtete. Im bereits schwierigen Jahr davor hatte das Minus bei 1,22 Milliarden Euro gelegen.
Die weltweite Autokonjunktur rutschte zuletzt weiter ab, weil die Nachfrage nach Fahrzeugen durch die Einschränkungen in der Pandemie stark abnahm und es darüber hinaus Probleme in vielen Lieferketten gab. Das machte sich auch beim Umsatz von Conti bemerkbar, der um rund 15 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro sank.
Teuer ist für das Unternehmen zudem der Umbau hin zu mehr Software, Elektronik und Sensorik. Dies erfordert hohe Investitionen, während für den Abbau von Jobs in klassischen Bereichen oft Abfindungen fällig werden. Es griffen inzwischen aber auch schon Einspareffekte.
Nach dem vom Umbau stark belasteten Geschäftsjahr 2020 traut sich Continental für 2021 einen Anstieg von Umsatz und Betriebsgewinn zu. Bei einem Konzernumsatz in einer Spanne von 40,5 bis 42,5 Milliarden Euro werde mit einer bereinigten operativen Rendite zwischen fünf und sechs Prozent gerechnet, teilte Continental mit. "Wir peilen mittelfristig einen organischen Zuwachs auf Konzernebene von durchschnittlich rund 5 bis 8 Prozent pro Jahr an", sagte CEO Nikolai Setzer laut Mitteilung. "Für die bereinigte EBIT-Marge haben wir uns zwischen rund 8 und 11 Prozent vorgenommen." Vergangenes Jahr sackte die Rendite auf 3,5 Prozent ab. Die Rückkehr auf das Rekordniveau 2017 werde aber unverändert nicht vor 2025 erwartet, bekräftigte der DAX-Konzern seine mittelfristige Einschätzung. 2021 sei aufgrund des Lieferengpasses im Bereich Halbleiter "verhalten angelaufen", sagte CFO Wolfgang Schäfer. Am Plan, die Antriebssparte Vitesco in der zweiten Jahreshälfte abzuspalten, halte der Konzern fest.
Konzernintern ist der Kurs umstritten. Allein in Deutschland stehen bis zum Jahr 2029 rund 13.000 Arbeitsplätze bei Continental im Feuer, weltweit sind es gut 30.000. Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll ausfallen. Der neue Vorstandschef Setzer will die Neuausrichtung zu Zukunftstechnologien weiter vorantreiben.
Quelle: ntv.de, ter/dpa/rts
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