Im ganzen Land sind weitere Zeremonien geplant, wegen der Corona-Pandemie allerdings in reduziertem Umfang. Anlässlich des Jahrestages haben sich auch in Deutschland mehrere Politikerinnen und Politiker zu Wort gemeldet. Die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Dött, sagte der Rheinischen Post, für Deutschland sei die Atomkraft keine Zukunftsoption. Der Vizevorsitzende der SPD-Fraktion, Miersch, forderte einen Atompreis analog zur CO2-Bepreisung: Die Folgekosten, etwa für die Endlagerung, sowie die Risiken der Atomkraft müssten berücksichtigt werden. Zudem solle es ein Verbot aller staatlichen Beihilfen für Atomkraftwerke in der EU geben.
Die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Göring-Eckardt, kritisierte ebenfalls in der „Rheinischen Post“, dass es in Japan auch zehn Jahre nach der Katastrophe keinen Plan zur Bergung der geschmolzenen Brennstäbe gebe. Millionen Liter verstrahltes Wasser würden zudem in den Pazifik geleitet. Das sei verantwortungslos. Das Zeitalter der Atomenergie sei vorbei. Die Technik sei nicht beherrschbar, teuer und klimaschädlich.
Am 11. März 2011 hatte ein Erdbeben vor der japanischen Ostküste einen Tsunami und eines der schlimmsten Atomunglücke seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 ausgelöst. In drei der sechs Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi kam es zur Kernschmelze. Die meisten Opfer sind auf den Tsunami zurückzuführen. Bis Dezember 2020 zählte die japanische Polizei knapp 16.000 Todesfälle und über 2.500 Vermisste. Mehr als 6.000 weitere Menschen erlitten durch Beben und Tsunami Verletzungen, andere starben während oder nach der Evakuierung des Katastrophengebiets.
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