„Berlin versucht, Zeit zu gewinnen und sicherzustellen, dass der Bau abgeschlossen ist, weil sie glauben, dass die Dinge (für die USA) anders aussehen werden, sobald die Pipeline in Betrieb ist“, zitiert Reuters einen europäischen Diplomaten, der über das Thema informiert ist.
Deutschland geht ihm zufolge davon aus, dass es in Washington Ansprechpartner gäbe, die bereit seien, einen Dialog über Nord Stream 2 zu führen und eine Lösung zu finden.
Zuvor hatte Klaus Ernst (Die Linke), Vorsitzender des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, in einem SNA-Interview gesagt, der Mechanismus eines Baustopps solle mit den USA überhaupt nicht besprochen werden. In seinem Gastbeitrag für die „Frankfurter Rundschau“ kritisierte er den von den USA ins Spiel gebrachten Cut-off-Mechanismus, der die Gasversorgung der EU an die Versorgung der Ukraine koppeln würde. Die Bundesregierung dürfe ihm zufolge nicht von dem Grundsatz abrücken, dass über die Energiepolitik Deutschlands nicht in den USA, sondern nur in Deutschland entschieden werde.
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nimmt das Projekt in Schutz. Es wäre falsch, ständig neue Fragen an das Projekt zu stellen. Die Gasversorgung erfordere langfristige Sicherheit und Zuverlässigkeit, sagte er auf der 8. Russland-Konferenz der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer.
snanews
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