Impfungen mit Astrazeneca werden fortgesetzt

  19 März 2021    Gelesen: 546
Impfungen mit Astrazeneca werden fortgesetzt

In Deutschland sollen nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn noch im Laufe des Freitags die Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca fortgesetzt werden. Zuvor hatte die europäische Arzneimittelbehörde EMA zu diesem Vorgehen geraten. Auch andere Länder verabreichen den Impfstoff nun wieder.

Spahn erklärte am Abend in Berlin, Voraussetzung für die weitere Verwendung des Astrazeneca-Vakzins sei eine Aufklärung vor der Impfung über seltene Fälle von Blutgerinnseln. Einen solchen Warnhinweis hatte die Europäische Arzneimittelbehörde empfohlen, nachdem sie entsprechenden Meldungen nachgegangen war.

„Aussetzung war richtig“

Die „Ereignisse“, die zur Aussetzung geführt haben, würden in einer Ergänzung zum Aufklärungsbogen berücksichtigt, sagte Spahn. Der CDU-Politiker bezeichnete die Aussetzung als richtig, denn es gehe um zwar seltene, aber schwerwiegende Ereignisse. Der Minister betonte, die Bürger könnten darauf vertrauen, transparent informiert zu werden.

Große Erleichterung

Die erneute Empfehlung der EMA wurde von vielen Politikern und Verbänden mit Erleichterung aufgenommen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dittmar, sagte, der Einsatz von Astrazeneca könne nun rasch wieder aufgenommen werden, sobald der entsprechende Warnhinweis vor Blutgerinnseln in die Freigabe eingearbeitet sei. FDP-Vizefraktionschef Theurer bezeichnete die EMA-Empfehlung als „gute Nachricht“. Die Behörde hatte vereinzelte Fälle von Blutgerinnseln überprüft und war zu dem Schluss gekommen, dass der Nutzen das Risiko überwiege.

Auch Italien, Frankreich und Litauen kündigten an, Astrazeneca ab sofort wieder zu verimpfen. Andere Länder wie etwa Spanien wollen dies in der nächsten Woche wieder tun. Indes hält Schweden vorerst weiter an dem Stopp der Astrazeneca-Impfungen fest. Man benötige „einige Tage“, um die Entscheidung der EMA zu prüfen, sagt der Leiter der schwedischen Gesundheitsbehörde, Johan Carlson.

Impfgipfel von Bund und Ländern

Im Laufe des Freitags wollen Bund und Länder über die Impfstrategie in Deutschland beraten. Das ursprünglich für Mittwoch geplante Gespräch war wegen der EMA-Entscheidung vertagt worden. In einer Videokonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatten mehrere Bundesländer bereits am Donnerstag für eine rasche Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik-V geworben, sowie für mehr Produktionsstandorte für Vakzine innerhalb der EU.


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