Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz gemeldeter Neuinfektionen steigt in Deutschland seit Tagen. Am Mittwoch lag er laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 86,2 pro 100.000 Einwohnern, am Donnerstag bei 90, am Freitag sind es 95,6. Expertinnen und Experten sehen längst eine dritte Welle – einige Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten drängen hingegen auf Klauseln, die Öffnungen im eigenen Land erlauben.
So will sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) für »kontaktlosen Urlaub« im eigenen Bundesland einsetzen. »Dass jetzt wieder der Mallorca-Urlaub sozusagen dem Urlaub im eigenen Land aus epidemiologischen Gründen vorgezogen wird, das versteht niemand«, sagte sie im Deutschlandfunk. Zuvor hatte sich auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), für offene Hotels an Ostern ausgesprochen.
»Für Rostock und gegen Mallorca«
Begonnen hatte die Debatte damit, dass am vergangenen Freitag unter anderem Mallorca von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen wurde. So ist seit Sonntag der Urlaub auf der Baleareninsel wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.
»Die gegenwärtige Lage spricht für Rostock und gegen Mallorca«, betonte Schwesig. Es gebe gute Konzepte für heimischen Urlaub. Zu viel Mobilität hingegen könne schnell zum Problem werden, das habe man im Herbst 2020 beobachten können. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa halten auch fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland die Aufhebung der Reisebeschränkungen für falsch.
spiegel
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