Nach deutschem Impfstopp für Jüngere: EU-Behörde Ema prüft weiter Sicherheit von Astrazeneca

  01 April 2021    Gelesen: 539
Nach deutschem Impfstopp für Jüngere: EU-Behörde Ema prüft weiter Sicherheit von Astrazeneca

Das Sicherheitskomitee (Prac) der EU-Arzneimittelbehörde Ema überprüft die weiteren Fälle von Hirnvenen-Thrombosen im Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung. Eine aktualisierte Empfehlung für den Impfstoff folgt bis spätestens 9. April.

Das Sicherheitskomitee hat sich am Mittwoch im Rahmen der Überprüfung von seltenen Fällen von Hirnvenen-Thrombosen bei Geimpften mit dem Mittel von Astrazeneca zu einer Ad-hoc-Sitzung zusammengetroffen. Unabhängige externe Experten, darunter Hämatologen, Neurologen und Epidemiologen, diskutierten spezifische Aspekte sowie mögliche Mechanismen für die Einschätzung des potenziellen Risikos durch den Astrazeneca-Impfstoff.

Bisher habe die Überprüfung keine spezifischen Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht oder eine Vorgeschichte von Gerinnungsstörungen für diese sehr seltenen Ereignisse identifiziert, berichtet die Ema. Ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Impfstoff sei nicht nachgewiesen, aber möglich, die weitere Analyse werde fortgesetzt.

Am Dienstag hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca ab Mittwoch nur noch für Personen ab 60 Jahren eingesetzt werden soll. Unter 60-Jährige sollen sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“ weiterhin damit impfen lassen können.

Hintergrund der Entscheidung sind 31 in Deutschland registrierte Fälle von Sinusvenenthrombosen, darunter neun Todesfälle. Mit Ausnahme von zwei Fällen beträfen alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. Die beiden Männer waren 36 und 57 Jahre alt.

Ema hält an Sicherheit des Impfstoffs weiter fest
In ihrer früheren Erklärung vom Mittwoch stützt sich die Ema weiterhin auf die Ansicht, dass die Vorteile des Astrazeneca-Impfstoffs das Risiko von Todesfällen und Nebenwirkungen überwiegen würden. Geimpfte Menschen sollten sich aber bewusst sein, dass diese sehr seltenen Arten von Blutgerinnseln doch auftreten, schreibt die Ema. Wenn Geimpfte mit Astrazeneca Symptome haben, die auf Gerinnungsprobleme hinweisen, wie in den Produktinformationen beschrieben, sollten sie sofort einen Arzt über die kürzlich erfolgte Impfung informieren.

Auf der Grundlage aller derzeit verfügbaren Daten wird das Ema-Sicherheitskomitee voraussichtlich auf seiner Plenarsitzung zwischen dem 6. und 9. April eine aktualisierte Empfehlung zum Astrazeneca-Impfstoff herausgeben.

snanews


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