Die Mandeln spielen für unser Immunsystem eine Art Überwachungsfunktion. Sie stellen die erste Abwehrfront gegen Krankheitserreger dar, wenn wir Nahrung aufnehmen. Die Mandeln sind mit sogenannten „Krypten“ versehen, kleine Furchen, in denen sich Speisereste, weiße Blutkörperchen oder abgestoßene Hautmaterialien festsetzen können. Diese enthalten natürlich auch Keime, gegen die der Körper spezifische Abwehrstoffe bildet. Sobald das Abwehrsystem die Bakterien oder Viren kennengelernt hat, werden die Krypten entleert und in Form kleiner Krümel an die Oberfläche befördert. Diese Krümel nennen wir „Detritus“ oder auch Mandelsteine.
Hat jeder Mensch Tonsillensteine?
Die einfache Antwort lautet: ja. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ihr eure Mandeln noch habt. Zum Problem werden die Tonsillensteine aber erst, wenn sie ihren unangenehmen Geruch auf den Atem übertragen. Viele denken aufgrund der weißen Punkte an eine Mandelentzündung ohne Symptome – tatsächlich ist die Entstehung von Mandelsteinen jedoch ein normaler Vorgang. Wem die Steinchen trotzdem lästig sind, kann einiges dagegen tun.
Wer Mandelsteinen den Kampf ansagen möchte, kann zu Spülungen greifen, die im Hals- und Rachenraum zum Einsatz kommen. Außerdem könnt ihr beim Zähneputzen auch mal die Mandeln ein wenig bürsten und die Zunge säubern, denn auch der morgendliche weiße Zungenbelag kann Mundgeruch verursachen. Beide Methoden lindern den Geruch, beseitigen aber nicht das eigentliche Übel. Manche Menschen schaffen es, die Steine mit ihrer Zunge aus den Mandeln zu entfernen – man kann aber auch mit den Fingern oder Wattestäbchen gegen die Unterseite der Gaumenmandeln drücken.
Ihr könnt die Mandelsteine auch vom HNO-Arzt ausdrücken lassen. Bei der sogenannten Roeder-Methode wird ein Schröpfglas auf eure Mandeln gesetzt. Durch den Unterdruck werden die Mandelsteine herausgezogen. Damit die Behandlung erfolgreich verläuft, wird das „Roedern“ wöchentlich durchgeführt und so oft wiederholt, bis wenig bis gar kein Substrat zum Absaugen mehr vorhanden ist.
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