Baerbock erklärte, die Politik brauche Mut, vieles anders zu machen. Ihre Partei stehe für eine Veränderung hin zu einem gerechteren Land, in dem Kitas und Schulen die schönsten Orte seien, in dem Pflege Zeit für die Menschen habe und in dem der Staat auch digital funktioniere. Der Klimaschutz müsse in allen Bereichen beachtet werden, um ein zukünftiges Fundament für Wohlstand und Sicherheit zu schaffen, betonte die Grünen-Vorsitzende.
Ihr Co-Vorsitzender Habeck betonte, er selbst werde sich ebenfalls mit aller Kraft in den Wahlkampf einbringen. Das Führungsverständnis der Grünen besage, „dass man aneinander wächst und sich nicht gegenseitig die Beine wegtritt“. Nach seiner Einschätzung trage diese Art der Zusammenarbeit auch wesentlich zum Erfolg der Partei bei.
Erstmals grüne Kanzlerkandidatur
Es ist das erste Mal in der rund 40-jährigen Geschichte der Partei, dass die Grünen überhaupt einen Kandidaten für das Kanzleramt benennen. Die endgültige Entscheidung über die Aufstellung trifft ein Parteitag. Umfragen zufolge steht die Partei derzeit auf Platz zwei der Wählergunst. Hoffnungen auf das Kanzleramt könnte sich die Partei insbesondere in einem Dreierbündnis machen, etwa in einer grün-rot-roten Konstellation oder in einer Ampelkoalition mit SPD und FDP.
Die Politikwissenschaftlerin Baerbock war von 2009 bis 2013 Landesvorsitzende der Grünen in Brandenburg, bevor sie in den Bundestag einzog. Bei den gescheiterten Jamaika-Sondierungen machte sich Baerbock nicht nur in der Klima-, sondern auch in der Europapolitik einen Namen. 2018 übernahm sie gemeinsam mit Habeck die Führung der Partei. Beide nehmen für sich in Anspruch, nicht für bestimmte Flügel der Partei zu stehen. Bei ihrer Wiederwahl erhielt Baerbock mehr als 97 Prozent der Stimmen. So viel Unterstützung hatte bei den Grünen zuvor noch niemand bei einer Vorsitzendenwahl erreicht.
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