Absturz und Streik: Lufthansa legt Zahlen für 2015 vor
Analysten rechnen dennoch mit einem stark gestiegenen Gewinn, weil vor allem der günstige Kerosinpreis den Fluggesellschaften Auftrieb gab. Das Management hat einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) zwischen 1,75 und 1,95 Milliarden Euro (2014: 1,17 Mrd Euro) angekündigt, in den allerdings die Streikkosten des letzten Quartals nicht einberechnet sind.
Im November 2015 hatten die Flugbegleiter der Muttergesellschaft Lufthansa den bislang heftigsten und mit sieben Tagen längsten Streik in der Geschichte des 60 Jahre alten Unternehmens organisiert. Die Kosten allein dafür schätzte Lufthansa auf rund 140 Millionen Euro, die sich zu den bereits aufgelaufenen 130 Millionen Euro aus drei Streikrunden der Piloten addierten. Deren Tarifkonflikt ist nach wie vor ungelöst, während für die Flugbegleiter der Schlichter Matthias Platzeck bis zum Sommer ohne Streikdruck nach einer Lösung sucht.
Unterm Strich dürfte das Mini-Ergebnis von 55 Millionen Euro aus dem Vorjahr mit rund 1,5 Milliarden Euro sehr deutlich übertroffen worden sein. Darin ist allerdings auch ein Sondererlös von 500 Millionen Euro aus dem Verkauf von Anteilen an der US-Gesellschaft JetBlue enthalten. Der Rekordgewinn aus dem Jahr 2007 mit 1,66 Milliarden Euro wird wohl verfehlt. Die im vergangenen Jahr leer ausgegangenen Aktionäre können für 2015 wieder mit einer Dividende rechnen.