In Hongkong ist eine wohlhabende Hochbetagte am Telefon um umgerechnet 26,6 Millionen Euro betrogen worden. Die Betrüger hätten sich als chinesische Beamte ausgegeben und die alte Dame zu insgesamt elf Überweisungen binnen fünf Monaten überredet, teilte die Hongkonger Polizei am Dienstag mit.
Vermeintliche chinesische Sicherheitsbeamte hätten die Frau bereits vergangenen Sommer kontaktiert, berichtete die Zeitung »South China Morning Post«. Sie sagten der Bewohnerin einer Villa in einem Hongkonger Nobelviertel demnach, dass ihre Identität in einem schweren Kriminalfall in China verwendet worden sei. Nun müsse ihr Geld auf einem von ihnen genannten Bankkonto in Sicherheit gebracht werden.
Der Betrug fiel erst auf, als eine Hausangestellte der alten Dame Verdacht schöpfte und ihre Tochter kontaktierte. Nach einer Untersuchung wurde ein 19-Jähriger wegen Betrugs festgenommen und auf Kaution freigelassen.
Hongkong ist eine der Metropolen mit den meisten Milliardären weltweit. Viele der Gutbetuchten sind in fortgeschrittenem Alter. Den Behörden zufolge soll allein im ersten Quartal 2021 die Zahl der Betrugsdelikte via Telefon um 18 Prozent gestiegen sein. Laut Angaben der örtlichen Polizei gab es im vergangenen Jahr 1193 Fälle, bei denen insgesamt umgerechnet 61,5 Millionen Euro erbeutet wurden.
spiegel
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