Frauen müssen essen, was übrig bleibt
Erstere, die Diskriminierung als Frau, beginnt häufig bereits in der Familie. In Indien beispielsweise wird Mädchen schon mit ihrer Geburt ein niedrigerer sozialer Status zugewiesen als Jungen. Das wirkt sich auch auf die Zuteilung der Nahrung aus. Die Mädchen müssen essen, was übrig bleibt - und das ist häufig nicht nur weniger, sondern auch von minderer Qualität als das Essen der männlichen Familienmitglieder.
Frauen arbeiten zu viel und verdienen zu wenig
Die Diskriminierung als Kleinbäuerin gründet auf den schlechten Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen vieler Frauen in Afrika und Südostasien. Zwar spielen sie in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle: In Ägypten stellen sie mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Arbeitskraft, in Südostasien bis zu 90 Prozent der Arbeitskräfte für die Reisproduktion. Trotzdem befanden sich laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) im Jahr 2011 mehr als die Hälfte aller beschäftigten Frauen in informellen und unsicheren Arbeitsverhältnissen.
Frauen besitzen kaum eigenes Land
Hinzu kommt, dass die Zahl der allein von Frauen geführten Haushalte aufgrund von Bürgerkriegen und Krankheiten wie Aids oder Malaria zwar stetig steigt, die Besitzverhältnisse in den betroffenen Ländern aber weiterhin sehr ungleich geregelt sind. Weltweit befinden sich nach Angaben der UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) nur ein Fünftel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Frauenbesitz, nicht einmal zehn Prozent sind es in Nord-, West- und Zentralafrika sowie in Indonesien, Nepal und Bangladesch. Dabei würde sich laut Studie der Frauenbesitz von Land unmittelbar positiv auf die Ernährungslage der Familie auswirken, da die Frauen so selbst entscheiden könnten, welche Pflanzen sie zum Verkauf anbauen und welche für den Eigenbedarf benötigt werden.
Wie begegnet man also dem Problem der "doppelten Diskriminierung", das in vielen Gegenden die Mangelernährung von Frauen bedingt und diese folglich auch mindern könnte?
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